Nach den beiden Siegen gegen Frankreich erleiden die Schweizer die erste Niederlage in der WM-Vorbereitung. Das Team von Trainer Patrick Fischer verliert in Rosenheim gegen Deutschland 2:4.
In der 49. Minute gerieten die Schweizer nach einem Tor von Danjo Leonhardt mit 2:3 erstmals in dieser Partie in Rückstand. In der Folge fanden sie gegen die nun kompakt stehenden Deutschen kein Rezept mehr, und nachdem sie Goalie Philip Wüthrich durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hatten, traf Daniel Schmölz 58 Sekunden vor dem Ende ins leere Tor zum Endstand. So verloren die Schweizer zum dritten Mal in Folge gegen den Erzrivalen, zum zweiten Mal in dieser Saison nach dem 0:3 im vergangenen November am Deutschland Cup in Krefeld.
Es war alles andere als eine zwingende Niederlage. Nach 40 Minuten hätten die Gäste führen müssen, stattdessen stand es 2:2. Das 1:0 erzielte in der 23. Minute der Genfer Stürmer Marco Miranda, der schon in der Woche zuvor im ersten Testspiel gegen Frankreich getroffen hatte. Dem Tor ging ein schlechter Wechsel der Deutschen voraus, was der 20-jährige Verteidiger Noah Delémont zu einem langen Pass nutzte, der zu einer 2:0-Situation führte. Beim 2:1 (32.) bekundete Christoph Bertschy Glück. Sein Schuss prallte von der Bande zurück vors Tor, worauf der deutsche Keeper Niklas Treutle den Puck ins eigene Gehäuse bugsierte.
Bei den zwei Treffern der Einheimischen machte der Schweizer Torhüter Melvin Nyffeler keine gute Figur. Beim 1:1 (25.) bezwang ihn Stefan Loibl aus spitzem Winkel, das 2:2 (38.) war ein haltbarer Schuss von Alexander Karachun von der blauen Linie. Nyffeler wurde im letzten Drittel durch Wüthrich ersetzt.
Die Schweizer hatten die Deutschen in den ersten zwei Dritteln mit wenigen Ausnahmen gut im Griff, die Gastgeber bekundeten Mühe mit dem Tempo der Eisgenossen. Im ersten Abschnitt vergaben die Schweizer mehrere sehr gute Chancen, die erste schon in der ersten Minute, als Damien Riat solo vor Treutle scheiterte. In der 13. Minute brachte auch Nando Eggenberger alleine vor Treutle den Puck nicht im Tor unter. Im letzten Abschnitt schoss Dominik Egli (44.) aus bester Position zu wenig präzis. Das rächte sich.
«Mit den ersten 40 Minuten bin ich sehr zufrieden. Wir kreierten mit schnellem Transitionspiel Chancen und standen gut in der Defensive», bilanzierte Fischer. Wir hätten bis dahin für die Differenz sorgen müssen, es habe jedoch der Killerinstinkt gefehlt. «Das 3:2 gab den Deutschen dann Luft.» Am Samstag erhalten die Schweizer Gelegenheit zur Revanche, dann treffen sie an gleicher Stätte abermals auf Deutschland.
Telegramm:
Deutschland – Schweiz 4:2 (0:0, 2:2, 2:0)
Rosenheim. – 1900 Zuschauer. – SR Kannengiesser/Bauer; Tschirner/Züchner. – Tore: 23. Miranda (Eggenberger, Delémont) 0:1. 25. Loibl (Schmölz, Bender) 1:1. 32. Bertschy 1:2 (Eigentor Treutle). 38. Karachun (Blank, Fohrler) 2:2. 49. Leonhardt (Soramies, Höfflin) 3:2. 60. (59:02) Schmölz 4:2 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Deutschland, 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Deutschland: Treutle; Hüttl, Wagner; Bender, Münzenberger; Fohrler, Weber; Rogl, Huss; Jentzsch, Blank, Karachun; Soramies, Pietta, Höfflin; Fleischer, Loibl, Schmölz; Eder, Leonhardt, Ehl.
Schweiz: Nyffeler/Wüthrich (ab 41.); Loeffel, Le Coultre; Egli, Frick; Fora, Alatalo; Glauser, Delémont; Riat, Fuchs, Rod; Künzle, Thürkauf, Scherwey; Fazzini, Fahrni, Hischier; Miranda, Heim, Eggenberger; Bertschy.
Bemerkungen: Schweiz ohne Karrer, Jäger, Aeschlimann und Mottet (alle überzählig). – Schweiz von 58:11 bis 59:02 und ab 59:25 ohne Goalie. – Schüsse: Deutschland 20 (3-10-7); Schweiz 23 (5-10-8). – Powerplay-Ausbeute: Deutschland 0/3; Schweiz 0/2.