Sieben Spiele, sieben Siege, das ist die beeindruckende Bilanz von Titelverteidiger EV Zug in den laufenden Playoffs. Diese ist auch auf die starke vierte Linie zurückzuführen.
Beim 3:0-Heimsieg im dritten Halbfinalspiel gegen Davos war es keiner der Topspieler, der das 1:0 (6.) erzielte, sondern Dario Allenspach, Stürmer der vierten Linie. Der 19-Jährige schoss sein zweites wichtiges Tor in diesen Playoffs, nachdem er in der dritten Viertelfinalpartie gegen Lugano (6:3 nach 1:2) zum 3:2 getroffen hatte.
Insgesamt hält Allenspach in der entscheidenden Meisterschaftsphase bei drei Toren und einem Assist, was umso erstaunlicher ist, als er nur wenig Eiszeit (durchschnittlich 6:48 Minuten) erhalten hat. «Es ist ein sehr spezielles Gefühl, so jung im Halbfinal zu stehen», sagt Allenspach im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Ich darf meinen Kindheitstraum leben und geniesse jeden Tag.»
Einer seiner Sturmpartner ist Sven Leuenberger, der in den Playoffs fünf Assists zu den Erfolgen beigesteuert hat. Damit hat er gleich viele Punkte auf dem Konto wie die beiden Erstlinien-Stürmer Dario Simion (2/3) und Gregory Hofmann (1/4). Dass dies in der teaminternen Skorerwertung bloss zu Rang 9 reicht, sagt vieles aus über die Breite im Zuger Team. «Unsere Aufgabe ist, Energie zu bringen, hart und einfach zu spielen. Das gelingt uns momentan sehr gut», führt Leuenberger aus.
Nicht nur die Breite des EVZ ist beeindruckend, auch die Spielweise. Die Zentralschweizer haben in den Playoffs definitiv einen Gang höher geschaltet, nachdem es in der Regular Season immer wieder vorgekommen war, dass sie während einer Partie (zumindest zwischenzeitlich) den Faden verloren. «Wir sahen in der Qualifikation, dass es nicht funktioniert, wenn wir zurückstecken», sagt Leuenberger. «Das haben nun alle langsam kapiert. Es ist super, dass wir unser Spiel nun durchziehen können. Wenn wir hart forechecken und der dritte Stürmer gut positioniert ist, dann haben es die Davoser schwer, nach vorne zu kommen.»
Allenspach ergänzt: «In den Playoffs verträgt es keinen Abend, an dem wir nicht bereit sind. Bis jetzt hatten wir immer die richtige Einstellung. Wenn wir ruhig bleiben und unser Spiel spielen, dann ist es schwierig, uns zu besiegen.» Wie dominant die Zuger im Halbfinal gegen Davos bislang aufgetreten sind, verdeutlicht das Schussverhältnis von 108:68. Dem HCD gelang es bloss einmal, EVZ-Keeper Leonardo Genoni zu bezwingen.
Von daher wäre es eine grosse Überraschung, wenn die Bündner wie im Viertelfinal gegen die Rapperswil-Jona Lakers ein 0:3 nach Siegen noch drehen würden. Wie blickt Allenspach der Partie am Donnerstag entgegen? «Sie werden alles probieren, aber das muss uns nicht interessieren. Wir werden von der ersten Sekunde an den Ton angeben und dann kommt das schon gut.»