Der FC Basel erfüllt die Pflicht frühzeitig. Das 1:1 auswärts gegen Omonia Nikosia reicht, um im Europacup zu überwintern. Im Lager des FCB ist man damit aber nicht wirklich zufrieden.
In den letzten beiden Spielen der Gruppenphase geht es für den FC Basel nun noch darum, den 1. Platz zurückzuholen, den er aufgrund des Unentschiedens gegen Omonia Nikosia an Karabach Agdam verloren hat. Die Mannschaft aus Aserbaidschan gewann auswärts gegen Almaty 2:1 und weist nun zwei Punkte mehr auf als der FCB.
«Mit zwei Siegen ist immer noch der Gruppensieg möglich», meint FCB-Coach Patrick Rahmen. «Das Positive ist, dass unter dem Strich das Resultat einigermassen stimmt», sagt er gegenüber blue und ergänzt: «Wir überwintern europäisch.» Damit sei zwar das Ziel erreicht, er hätte sich aber eine andere Leistung seines Teams gewünscht, so der 52-Jährige, der intern offenbar nicht unumstritten ist. «Wir waren in der ersten Halbzeit noch im Flieger», kritisierte er. In der Tat lieferte seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten eine dürftige Leistung ab. Rahmen kündigte an, dass man diesen Auftritt bis zur Pause noch intern analysieren werde.
Millar bringt den FCB zurück ins Spiel
Der FC Basel fand in Nikosia den Zugang zum Spiel erst kurz vor Ablauf einer Stunde. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte er Glück und zeigte Können – und ebnete sich damit den Weg in die K.o.-Phase. Zunächst hätte es Penalty für Omonia geben müssen, nachdem FCB-Aussenverteidiger Tomas Tavares seinen Gegenspieler im Strafraum umgestossen hatte.
Der russische Schiedsrichter liess weiterlaufen, und im Gegenzug erzielte Liam Millar nach einem Zuspiel von Darian Males den Ausgleich. Der Kanadier hatte sich freie Schussbahn verschafft und traf mit links aus halbrechter Position in die weite Ecke zum 1:1 (58.).
«Ich bin glücklich, dass ich getroffen habe und so dem Team helfen konnte», so Millar. Er habe aber auch Chancen vergeben, so der formstarke Flügelspieler.
Viel Luft nach oben
Statt 2:0 für den Meister von Zypern stand es vor der letzten halben Stunde 1:1. Das war aufgrund der Spielanteile nicht unverdient, schmeichelte den Baslern aber dennoch. Sie hatten zuvor einen weitgehend wenig aufregenden Auftritt gezeigt. Viel Ballbesitz brachte nur wenige Abschlüsse. Basel bestimmte den Rhythmus, hielt diesen aber tief – und begünstigte so die Abwehrarbeit von Omonia. Ausserdem wirkte die FCB-Defensive bei den seltenen Kontern des Heimteams verletzlich. So wie in der 16. Minute, als sich der Schweizer Internationale Eray Cömert vor dem 0:1 vom jungen Stürmer Andronikos Kakoullis düpieren liess.
In der Schlussphase geriet der wertvolle Punktgewinn des FC Basel aber nicht mehr in Gefahr. Während Keeper Heinz Lindner ohne Arbeit blieb, stand der FCB zumindest einmal noch dem Siegestreffer nahe. Arthur Cabral traf in der 82. Minute nach einem Corner jedoch nur die Latte. So lautet das Fazit Millars: «Wir haben zwar einen Punkt, aber glücklich sind wir damit nicht.»
In der 6. und letzten Runde am 9. Dezember dürfte es zwischen den beiden Top-Teams der Gruppe H in Basel um den Gruppensieg gehen. Nur der 1. Platz bringt die direkte Qualifikation für die Achtelfinals; der Zweite bestreitet zuvor den 1/16-Final gegen einen Gruppendritten aus der Europa League.
Omonia Nikosia – FC Basel 1:1 (1:0)
2000 Zuschauer. – SR Meschkow (RUS). – Tore: 16. Kakoullis (Jordi Gomez) 1:0. 58. Millar (Males) 1:1.
Omonia Nikosia: Fabiano (46. Uzoho); Psaltis, Hubocan, Panagiotou (15. Adam Lang), Kiko; Zachariou, Charalampous (67. Diskerud), Jordi Gomez, Atiemwen (46. Tzionis); Duris, Kakoullis (81. Loizou).
Basel: Lindner; Michael Lang, Cömert, Pelmard, Tavares (61. Petretta); Kasami (46. Palacios), Frei; Ndoye (56. Joelson Fernandes), Burger (46. Males), Millar (85. Stocker); Cabral.
Bemerkungen: Basel ohne Esposito, Xhaka, Zhegrova und Padula (alle verletzt). 82. Kopfball von Cabral an die Latte. Verwarnungen: 27. Hubocan (Foul). 59. Charalampous (Foul). 60. Joelson Fernandes (Foul). 66. Cömert (Foul).