«Wir spielen unsinnigen Fussball» «Wir spielen unsinnigen Fussball»

DPA/jar

18.2.2022

Marco Rose: «Wir machen einfach zu viele Fehler»

Marco Rose: «Wir machen einfach zu viele Fehler»

Dortmund droht nach der 2:4-Heimpleite gegen die Glasgow Rangers das Aus in der Europa League. BVB-Coach Marco Rose will die Flinte aber noch nicht ins Korn werfen.

18.02.2022

Aus dem einstmals stolzen Champions-League-Sieger Borussia Dortmund ist ein internationales Leichtgewicht geworden. Beim 2:4 gegen die Glasgow Rangers zahlt der Revierclub zum wiederholten Mal Lehrgeld. Deshalb droht selbst in der Europa League das frühe Aus.

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Die Freude an seiner Mannschaft war auch Erling Haaland gründlich vergangen. Selbst beim späten Anschlusstreffer von Raphael Guerreiro (82.) zum 2:4-Endstand im ersten Zwischenrunden-Duell der Europa League mit den Glasgow Rangers verzichtete der verletzte Tribünengast auf jede Regung. Der neuerliche spielerische Offenbarungseid der Borussia verdarb nicht nur dem Torjäger die Laune.

«Wir spielen sehr viel unsinnigen Fussball und machen die Gegner damit unnötig stark. So gewinnst du mal, und so verlierst du mal, aber so wirst du nie dauerhaft erfolgreich sein», klagte Mats Hummels und übte damit auch indirekt Kritik an Trainer Marco Rose. 

Die Zeiten, als der BVB zu den kontinentalen Topadressen zählte, sind vorbei. Nach dem frühen Knockout in der Champions League droht nun auch in der Europa League eine peinliche Pleite. Selbst gegen die international wenig renommierten Schotten boten die Dortmunder vor allem in der Defensive eine desolate Vorstellung und offenbarten, wie gross die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit mittlerweile ist.



In einem ersten TV-Interview beim Streamingdienst RTL+ machte Hummels aus seinem Frust keinen Hehl: «Die grosse Überschrift bei uns ist seriöser, erfolgsorientierter Fussball. Wenn man das Leverkusen-Spiel sieht: Da haben wir vier Tore nach Ballverlust kassiert. Heute waren es drei solche Gegentore», sagte der Weltmeister von 2014 mit Bezug auf das nicht minder ernüchternde 2:5 nur elf Tage zuvor gegen Bayer Leverkusen. «Das ist für mich ein mehr als eindeutiges Thema, was unser Problem ist. Der Trainer spricht es oft an, wir setzen es auf vielen Positionen nicht um», befand Hummels.

Ähnlich ratlos wie der Abwehrchef wirkte Marco Rose. «Ich glaube schon, dass ich die Jungs noch erreiche. Ich sehe im Training und in Gesprächen nickende Köpfe», kommentierte der BVB-Chef, sieht sich aber in der Mitschuld: «Unser Thema ist immer wieder die Umsetzung. Auch dafür bin ich verantwortlich.»



Krisensitzung direkt nach dem Spiel?

Nach Gegentreffern von James Tavernier (38./Handelfmeter), Alfredo Morelos (41.) und John Lundstram (49.) sowie dem Eigentor von Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou (54.) sind die Aussichten auf ein Happy End in einer Woche in Glasgow nur noch gering. Dennoch verweigerte Rose die vorzeitige Kapitulation: «Die Ausgangssituation ist nun schwierig, zwei Tore im Ibrox Park vor 50 000 Zuschauern, das wird eine schwierige Aufgabe. Aber wir werden versuchen, die Chance noch wahrzunehmen.»

Ob Rose im Rückspiel überhaupt noch an der BVB-Seitenlinie stehen wird, scheint allerdings offen. Laut Informationen von «Sky» sollen Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc, Lizenzspielerchef Sebastian Kehl und Trainer Rose noch am späten Abend nach der Pleite gegen die Rangers die Lage beraten haben.

Dortmund – Rangers 2:4

Dortmund – Rangers 2:4

Borussia Dortmund steht in der Europa League vor dem Aus. Im Zwischenrunden-Hinspiel gegen die Glasgow Rangers setzte es für den Bundesligisten eine deutliche 2:4-Pleite.

17.02.2022