EM-Debakel abgewendet Ganz Italien hält den Atem an – wurde der Ukraine hier ein Elfmeter geklaut?

Von Martin Abgottspon

21.11.2023

Bei dieser Szene hätte der Schiedsrichter gut auf Elfmeter entscheiden können.
Bei dieser Szene hätte der Schiedsrichter gut auf Elfmeter entscheiden können.
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Dank einer Nullnummer gegen die Ukraine und einer umstrittenen Entscheidung löst Italien das EM-Ticket. Um ein Haar hätte die Squadra Azzurra in den Playoffs weiterbangen müssen.

Von Martin Abgottspon

21.11.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nachdem Italien zuletzt die WM in Katar verpasst hat, entging die Mannschaft dieses Mal nur knapp einem ähnlichen Debakel.
  • Eine umstrittene Szene, in der Bryan Cristante angeblich Mudryk im Strafraum foult, wurde weder vom Schiedsrichter noch vom VAR als Elfmeter gewertet.
  • Viele User kritisieren das Team in den sozialen Medien und sind der Ansicht, dass es bis im nächsten Sommer noch viele Umstellungen braucht, wenn man ernsthaft um den Titel mitspielen will.

Die WM in Katar hat Italien vor einem Jahr verpasst. Nach einem blamablen 0:1 in den Playoffs gegen Nordmazedonien schämte sich eine ganze Nation für den ideenlosen Auftritt ihrer «Squadra Azzurra». Am Montagabend hätte sich das Debakel im Hinblick auf die EM in Deutschland beinahe wiederholt.

Gegen die Ukraine zitterten sich die Italiener gerade noch so über die Ziellinie. Vor allem Gianluigi Donnarumma musste gleich mehrfach dafür sorgen, dass die Italiener nicht in Rückstand gerieten. Richtig brisant wurde es aber erst in der Nachspielzeit, als der spanische Schiedsrichter Jesus Gil nach einem vermeintlichen Foul von Bryan Cristante gegen Mudryk keinen Elfmeter gab.

Italienische Medien wollen nichts schönreden

«Cristante an Mudryk? Für mich war das ein Elfmeter, keine Frage. Aber es ist nicht unsere Aufgabe, das zu entscheiden. Der Schiedsrichter wurde nicht zur Kontrolle gerufen. Der VAR hielt es offensichtlich nicht für richtig, den Schiedsrichter an den Monitor zu rufen», sagte Ukraines Cheftrainer Sergey Rebrow nach der Partie enttäuscht im Interview.

Selbst die italienischen Medien haben dem nicht viel entgegenzusetzen. «Italien in Angst: Cristante berührt Mudryk im Strafraum, Schiedsrichter und VAR lassen weiterspielen», schreibt die Gazzetta dello Sport. «Das war eine sehr umstrittene Szene, die unsere Qualifikation in Gefahr hätte bringen können», heisst es beim Corriere della Sera.

Viel Kritik für Cristante

Vor allem Übeltäter Cristante wird von vielen Fans in den sozialen Medien kritisiert. «Für die Europameisterschaft wird es wirklich notwendig sein, einen defensiven Mittelfeldspieler zu finden, weil Cristante und Jorginho nicht geeignet sind», schreibt der Nutzer JoueursItalia auf X.

Eine Meinung, die von vielen italienischen Anhängern geteilt wird. «Ein seriöser Trainer nimmt heute Bryan Cristante, bedankt sich bei ihm und ruft ihn nie wieder an, auch dann nicht, wenn er der letzte Mittelfeldspieler auf Erden bleiben würde», schreibt der italienische Journalist Simone Salines auf X.

Am Ende kommt Italien mit einem blauen Auge davon und darf von einem erfolgreichen Turnier träumen. Dass bis dahin auch Cristante wieder in Topform kommt, ist nicht ausgeschlossen.

«Spalletti hat bis Juni Zeit, um den Italienern beizubringen, wie man Fussball spielt und ich würde sie bei der EURO nicht unterschätzen. Das ist ein unglaubliches Team. Wer weiss, ob Cristante im Juni zu Pirlo und Buongiorno zu Chiellini wird», behauptet Nutzer Mateusz Swiecicki auf X.