Viele FCB-Fans, darunter einige Prominente, machen sich grosse Sorgen um den Klub und fordern deshalb den Rücktritt der Vereinsführung um Bernhard Burgener. Auf der Website «Yystoo» erklären sie ihre Ziele.
«‹Yystoo für e FCB› macht sich grosse Sorgen über die Entwicklung des FC Basel 1893 unter Bernhard Burgener. Seit seiner Übernahme vor drei Jahren hat der FCB auf vielen Ebenen grossen Schaden erlitten. Um diese Entwicklung zu stoppen, soll ein Übergang zu einer neuen, lokal verankerten Klubverantwortung in Form neuer Besitzverhältnisse angestossen werden. Gleiches gilt für eine fähige Neubesetzung der operativen Führung», heisst es auf der Website.
Die Forderung unterstützen dabei nicht nur eingefleischte FCB-Fans um die Muttenzerkurve, die schon lange mit der aktuellen Vereinsführung auf Kriegsfuss stehen, sondern auch viel (Lokal-)Prominenz. So sympathisieren Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP) oder Ständerätin Eva Herzog (SP) mit dem Anliegen. Aus der Kultur meldeten sich etwa Richard Wherlock, der Direktor des Basler Balletts, oder die Rap-Gruppe Brandhärd.
«Es gelte, den Spagat zwischen wirtschaftlichem Erfolg und Identität zu meistern sowie den FCB auf ein finanziell nachhaltiges Fundament zu stellen», so die Supporter. Das rund 20-köpfige Gründerkomitee sah sich zu der Mobilisierung genötigt, weil frühere Aktionen wie etwa durch die Muttenzerkurve nicht die gewünschten Folgen hatten.
Keine feindliche Übernahme geplant
«Nur über den Verein können die Anhänger etwas bewegen», meint Mit-Initiant David Frey gegenüber «20 Minuten». «Wir müssen die Vereinsbasis gegenüber Aktiengesellschaft und Holding stärken. Burgeners Doppelfunktion als Präsident des Verwaltungsrates und als Vereinspräsident darf nicht sein», sagt er. «Denn jetzt kontrolliert Burgener eigentlich sich selbst», so Frey.
Darum solle an der nächsten Generalversammlung ein unabhängiger Vereinsvorstand gewählt werden. «Dies ist im Sinne einer ‹Good Governance› eigentlich unerlässlich», hält Frey fest. Damit die Vertretung der Vereinsmitglieder eine Ernsthaftigkeit erhält, dürfe im Vorstand niemand von der Holding oder der Aktiengesellschaft vertreten sein.
Die Initianten sind sich bewusst, dass sie aufgrund ihrer finanziellen Grundlage allein die Besitzverhältnisse im FCB nicht verändern können. Sie planen keine Revolution, wollen aber der schleichenden Entfremdung entgegenwirken und die Identität zwischen Klub und Fans wieder stärken. «Wir möchten nicht nur motzen, sondern auch etwas in Bewegung bringen», hält Frey in der «BaZ» fest.
Auch auf dem Rasen herrscht derzeit am Rheinknie Tristesse. Gegen Aufsteiger Vaduz gab es am Sonntag zu Hause nur ein 2:2.