Neuer Basel-Trainer Wunsch von Celestini: «Ein Verein, der an etwas und jemanden glaubt»

Syl Battistuzzi

1.11.2023

Ciriaco Sforza: «Die Dauer von Celestinis FCB-Vertrag ist merkwürdig»

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blue Sport Experte Ciriaco Sforza spricht mit blue News über den beim FCB entlassenen Heiko Vogel und nimmt Neuzugang an der Basler Seitenlinie Fabio Celestini unter die Lupe.

31.10.2023

Fabio Celestini soll den FC Basel zurück in die Erfolgsspur bringen. Der Ex-Natispieler gab der spanischen Zeitung «Marca» ein Interview, wo der 48-Jährige über seine Erfahrungen in Sion oder seine Zukunftswünsche sprach. 

Syl Battistuzzi

Fabio Celestini übernahm im letzten November den Trainerposten beim FC Sion. Nach sechs Spielen, in denen nur zwei Unentschieden und vier Niederlagen herausschauten, beurlaubte ihn Präsident Christian Constantin wieder. 



Trotz seiner kurzen Amtszeit im Wallis verliert der Waadtländer keine bösen Worte über Constantin, der kurzfristig selber als Coach einsprang, aber das Aus im Cup (0:3 gegen Lugano) nicht verhindern konnte.

«Es ist nicht normal, aber wenn man nach Sion geht, ist es normal», so Celestini im Interview mit «Marca» über die spezielle Konstellation. «Ich kenne Christian Constantin seit 30 Jahren und mag ihn sehr, auch wenn es einige Dinge gibt, die kompliziert sind, wie die Tatsache, dass er Trainer ist und nicht Präsident», hält der 48-Jährige fest.

Bei Sion gehörte ein gewisser Mario Balotelli zu seinen Schützlingen. «Ich war sehr neugierig, weil ich einiges gehört hatte, ich wollte das Abenteuer mit Mario erleben», erläutert Celestini.

Ballotelli – Genie und Wahnsinn

«Auf der einen Seite war es enttäuschend, weil ich fast nicht mit ihm rechnen konnte. Ich hatte ihn bei 15 Prozent. Bei uns war er ohne viel Druck und er wurde in Ruhe gelassen. Das gefiel ihm, aber er mochte den Trainingsteil nicht so sehr. Mit der Kälte und dem Schnee ... er hat kaum trainiert», gesteht Celestini.

Andererseits schwärmt der ehemalige Internationale (35 Länderspiele): «Was ich bei ihm auf dem Platz gesehen habe, habe ich bei fast niemandem sonst gesehen. Er macht Dinge, die es gar nicht gibt. Es gab Zeiten, in denen er einen Pass spielte und ich dachte: ‹Woher hat er die Information, ihn so zu spielen?›»

Fabio Celestini übernimmt den FC Basel.
Fabio Celestini übernimmt den FC Basel.
IMAGO/Geisser

«Wir haben die Trainingseinheiten mit einer Drohne gefilmt. Wir haben ihn nicht verstanden – er hat Dinge gemacht wie ein Top-20-Spieler der Welt», betont der Lausanner. «Aber jetzt ist er 33 Jahre alt, und wenn man es nicht ernst meint, kann man nicht die gleiche Leistung bringen, nicht einmal in der Schweiz.» Trotz allem habe er gute Gespräche mit Mario und der Italiener sei ihm ans Herz gewachsen, erzählt Celestini.

Staunen über Messi

Celestini spricht im Interview auch über seine Erfahrungen als Spieler in Spanien. Unter anderem traf er dort mit Getafe auf Lionel Messi. Der frischgebackene achtfache Ballon-d'Or-Träger dribbelte dabei das halbe Team aus und erzielte eines der schönsten Tore der Fussball-Geschichte.

«Zum Glück hat er mich nicht ausgedribbelt, sonst wäre es mir schlecht ergangen. Ich war der beste Zuschauer – als wäre ich mit einer 3D-Brille im Kino gewesen. Ich war in der Mitte und er beginnt das Spiel auf der rechten Seite – ich verfolge die Aktion und denke, der Nächste stoppt ihn. Und das gleiche vier, fünf Mal hintereinander. Keiner hat ihn gestoppt. Es ging alles sehr schnell, ich hatte nicht einmal Zeit zum Nachdenken. Der Trainer hat uns nach dem Spiel kritisiert, weil er sagte, wir hätten ihn früher stoppen müssen», erzählt Celestini und hält fest: «Messi ist ein Genie.»

Celestini über zukünftige Ziele

Sein Traum ist es, zu Vereinen zu gehen, bei denen er als Spieler tätig gewesen sei. «Ich habe Lausanne in die erste Liga gebracht. Auch Getafe, Levante, Marseille oder Troyes zu trainieren, die ich in meinem Herzen habe, ist ein Ziel von mir.» 



Vor dem Interview war die Zusammenarbeit von Celestini mit dem FC Basel offenbar noch nicht besiegelt. Auf die Frage von «Marca», was seine Vorstellungen bei einem neuen Klub sind, antwortete Celestini: «Ein Projekt zu wählen, bei dem man versteht, dass das Endziel sehr schön sein kann, wenn wir ihm die nötige Zeit gibt (...). Ein Verein, der an etwas und jemanden glaubt.» Ob die Wünsche des 48-Jährigen in Erfüllung gehen, wird man sehen. Heute Mittwoch trifft Celestini mit dem FCB im Cup auswärts auf Kriens.