Der FC Zürich will im Kampf um die Europacup-Plätze vorlegen. Zum Auftakt der 15. Runde treten die Zürcher heute bei Schlusslicht Neuchâtel Xamax an.
Der FC Zürich ist im europäischen Fussball-Geschäft in dieser Saison der Schweizer Gralshüter. Als einziges Team aus der Super League werden die Zürcher im kommenden Frühjahr im Europacup weiterbeschäftigt sein, in der K.o.-Phase der Europa League. Und damit weiter einen Teil des Geldtopfs des europäischen Wettbewerbs abbekommen. Um allerdings langfristig mit Meister Young Boys oder dem FC Basel konkurrieren zu können, sollen der diesjährigen Europacup-Saison beim FCZ regelmässig weitere Folgen.
Aktuell befindet sich das Team von Ludovic Magnin auf Kurs, die Schweiz auch bei der nächsten Europacup-Kampagne zu vertreten. Allerdings ist die Ausgangslage nach zwei Niederlagen aus den letzten drei Super-League-Spielen weniger komfortabel als auch schon. Dass der Liga-Betrieb nach der Länderspielpause für den FCZ beim Schlusslicht wieder Fahrt aufnimmt, sieht Magnin nicht als Vorteil. «Xamax konnte die vergangenen Tage mit dem gesamten Kader trainieren», so Magnin. Magnin selber musste dagegen auf mehrere Kaderspieler verzichten, weshalb er den Vorteil eher bei Xamax sieht.
Sowieso wäre es falsch, nach den Niederlagen gegen Leverkusen in der Europa League (0:1) und in der Liga gegen Sion (1:2) in Xamax einen Aufbaugegner zu sehen, so Magnin. In der Tat hielten die Neuenburger zuletzt ihre Spiele bis zum Schluss offen. Gegen die Grasshoppers (2:3) und Luzern (1:2) fehlte dem Team von Michel Decastel nur ein Treffer zum Punktgewinn. Viel dürfte davon abhängen, ob Decastel während der zweiwöchigen Pause die Neuenburger Problemzone in der Defensive beseitigen konnte. 30 Treffer kassierte Xamax in den 14 Spielen seit dem Wiederaufstieg. Zu oft blieb die Abwehr des Aufsteigers den Beweis schuldig, für höhere Ansprüche zu genügen. Zum letzten Mal blieb Xamax Ende September ohne Gegentreffer - beim 0:0 gegen den FC Zürich.
Lugano in Bern auf verlorenem Posten?
Gemeinsam mit den Grasshoppers stellt der FC Lugano das schwächste Auswärtsteam der Liga. Seit einem 2:1-Sieg in Sitten am 1. Spieltag blieben den Tessinern in der Ferne nur Brosamen. Dass die Trendwende ausgerechnet beim souveränen Leader Young Boys eintreten wird, kann nicht erwartet werden. 25 Tore hat die YB-Offensivabteilung in den sieben Spielen im Stade de Suisse bislang produziert.
Zwar musste YB-Trainer Gerardo Seoane ähnlich wie FCZ-Kollege Magnin während der Länderspielpause gleich auf mehrere Leistungsträger verzichten, dennoch bleiben dem 40-Jährigen genügend Alternativen die schlagkräftigere Equipe zu stellen.