Ravet und Caiuby Die GC-Königstransfers werden den Erwartungen nicht im Ansatz gerecht

Patrick Lämmle

4.4.2019

Caiuby (links) und Ravet haben die GC-Offensive bisher nicht merklich belebt.
Caiuby (links) und Ravet haben die GC-Offensive bisher nicht merklich belebt.
Bild: Keystone (Fotomontage: Teleclub)

Mit den Verpflichtungen von Yoric Ravet und Caiuby hat GC kurz nach dem Rückrundenstart zwei Transfer-Coups gelandet. Die Erwartungen an die beiden waren gross – viel zu gross, wie es inzwischen den Anschein macht.

Zum Auftakt der Rückrunde verliert GC zuhause gegen Basel 0:4. Zu diesem Zeitpunkt hat der Rekordmeister noch vier Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Xamax und der rettende 8. Platz liegt in Reichweite. Lugano hat nur zwei Punkte mehr auf dem Konto. Der Verein, der sich nicht nach unten, sondern nur nach oben orientiert, holt Verstärkung, um endlich die Kurve zu kriegen.

Am 7. Februar unterzeichnet Yoric Ravet einen Leihvertrag bis Ende Saison. Der 29-Jährige kommt aus der Bundesliga, hat allerdings bei Freiburg in der Vorrunde nur 71 Minuten gespielt, verteilt auf vier Einsätze. Und schon in der Vorsaison kommt Ravet, der von Verletzungen zurückgeworfen wird, nur auf zehn Einsätze.

Die Erwartungen an Ravet waren von Beginn an überrissen

Die Hoppers blenden das aus, sie glauben den Ravet vergangener Tage zu verpflichten. Jenen Ravet, der in 136 Super-League-Spielen 36 Tore erzielte und 54 weitere vorbereitete. Der inzwischen entlassene GC-Sportchef Mathias Walther sagte nach der Verpflichtung auf der Vereinswebseite: «Yoric kennt die Liga, er kennt den Club und er wird mit seiner Erfahrung und seinem Offensivdrang ein wichtiger Eckpfeiler der Mannschaft sein.»

In acht Spielen hat Ravet bisher einen Assist beigesteuert. Am Mittwochabend steht er dann für einmal im Rampenlicht, allerdings nicht im positiven Sinne. In der 90. Minute sieht er Gelb, dabei sitzt er zu diesem Zeitpunkt schon seit gut 20 Minuten auf der Bank. Dass der 29-Jährige ein ausgezeichneter Fussballer ist, das weiss in der Schweiz jeder Fussball-Fan. Doch auch ein Spieler seines Formats kann nur liefern, wenn er topfit ist.

Caiuby wird sich in Zürich kein Denkmal setzen

Doch nicht nur der Super-League-erprobte Neuzugang kann die Erwartungen nicht erfüllen. Denn auch Caiuby bringt nicht die gewünschten PS auf den Platz. Der 30-jährige Brasilianer stiess am 14. Februar von Augsburg zu GC. Im ersten Spiel nach seiner Ankunft noch nicht im Aufgebot, sieht er, wie seine Teamkollegen das Heimspiel gegen Xamax verlieren und auf den letzten Platz abrutschen.

Thorsten Fink, der inzwischen geschasste Trainer, sagt damals nach dem Spiel sichtlich angesäuert: «Wir sind nicht der FCZ. Wir steigen nicht ab, das kann ich Ihnen sagen.» Fink glaubt nämlich, dass Caiuby die harmlose GC-Offensive beleben würde. Er sei ein grosser Spieler, torgefährlich, schnell, einer der den Ball festmachen könne. Fink, der zwei Spiele später entlassen wird, irrt sich.

Inzwischen stand Caiuby bei GC sechs Mal in der Startelf. Seine Ausbeute: 0 Tore, 0 Assists, 2 gelbe Karten. Das einzig Positive bisher, Caiuby hat abseits des Platzes (noch) nicht für Skandale gesorgt. Solche waren der Grund, warum er in Augsburg gehen musste.

Neun Spiele bleiben, in denen Ravet und Caiuby zeigen können, was sie wirklich drauf haben. Aber selbst wenn sie heiss laufen, ist das noch keine Garantie, dass GC den Klassenerhalt schafft. Denn am Ende stehen bekanntlich immer elf Spieler auf dem Platz.

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