Die Swiss Football League (SFL) macht für die Super League und die Challenge League Vorschläge für Änderungen am Modus. Doch machen diese überhaupt Sinn? «Bluewin» nennt die Vor- und Nachteile.
Nach einer langen Phase ohne einschneidenden Veränderungen steht in den beiden höchsten Schweizer Fussball-Ligen wieder eine grössere Reform vor der Tür. Ab 2021 könnte vieles anders werden: Die Super League wird möglicherweise auf zwölf Klubs aufgestockt und gleichzeitig soll ein zweistufiger Modus eingeführt werden.
Kurzum: Man will im Schweizer Fussball die Uhr auf die Zeit vor 2003 zurückdrehen. Damals reduzierte man die Liga von zwölf auf zehn Mannschaften. Doch was sind die Vor- und Nachteile bei einer Modusänderung?
Pro
➡️ mehr Klubs, welche die Voraussetzungen für die Super League mitbringen, können tatsächlich auch in der höchsten Liga teilnehmen
➡️ mehr Klubs können mit den Mehreinnahmen (Ticketing, Sponsoring) in der höchsten Liga auch «überleben», anstatt längere Zeit in der Challenge League herumzudümpeln und so in Finanzprobleme zu geraten
➡️ die Wahrscheinlichkeit für einen Abstieg sinkt für die einzelnen Klubs
➡️ dadurch wird wohl der Aktionismus (Trainerentlassung, Spielertransfers) etwas eingedämmt, da der Druck auf die einzelnen Klubs etwas abnimmt
➡️ Fanwunsch nach Spannung in allen Tabellenregionen
➡️ mit Finalrunde und Abstiegsrunde gibt's mehr Duelle, in denen es «um die Wurst geht»
➡️ auch ein Klub aus der Abstiegsrunde (Rang 7) erhält die Chance, sich für die Qualifikation zur Europa League zu qualifizieren
➡️ neuer und frischer Wind
Contra
➡️ Tradition (seit 2003 existiert die Super League)
➡️ bestehender Modus ist erfolgreich (gemessen an Bevölkerungszahl hoher Zuschauerschnitt, gut dotierter TV-Vertrag)
➡️ sportlich bietet die Super League meistens schon mehr Spannung als viele denken (die Klubs können etwa in der Tabelle schnell auf- und absteigen)
➡️ Fairness (mit Halbierung der Punkte kann die Meisterschaft verfälscht werden)
➡️ Zuschaueraufmarsch bleibt in der Abstiegsrunde erfahrungsgemäss gering
➡️ uneinheitliche Spielplanung (in der Qualifikationsphase 22 Spiele, in der Final/-Abstiegsrunde 10 Spiele)
➡️ auch mit einer Modusänderung auf 12 Teams spielt die Mehrheit vier Mal gegeneinander
➡️ mit der Einführung der Barrage wurde bereits die Durchlässigkeit gefördert
➡️ nicht alle Klubs bringen die Vorrausetzungen für das höchste Level mit
➡️ Challenge League wird durch den Abgang zweier Teams etwas abgewertet, auch wenn danach Status quo herrscht
➡️ Der Sieger der Platzierungsrunde (Rang 7) könnte sportlich besser gestellt sein als beispielsweise Rang 5 oder 6, wenn er sich in den Playoffs für die Qualifikation zur Europa League qualifizieren kann
➡️ Falls sich der Sieger der Platzierungsrunde (Rang 7) für die Qualifikation zur Europa League qualifizieren kann, ist er sportlich schwächer einzustufen, was sich gegebenfalls auch auf den Schweizer UEFA-Koeffizienten auswirkt
➡️ sportliche Qualität könnte durch zu schwache Teams verwässert werden
➡️ kleinere Klubs hätten eher noch mehr Geldprobleme, da sie die Auflagen der Super League erfüllen müssen