Neuer Basel-Trainer Diese fünf Dinge muss Marcel Koller beim FCB wieder in Ordnung bringen

jar

2.8.2018

Marcel Koller soll den FC Basel wieder auf Kurs bringen.
Marcel Koller soll den FC Basel wieder auf Kurs bringen.
Keystone

Vier Pflichtspiele, drei Niederlagen, ein Remis. Beim FC Basel ging der Start in die neue Saison gründlich in die Hose. Mit Marcel Koller soll es nun wieder aufwärts gehen. Auf den neuen Trainer warten aber einige Baustellen.

Platz 8 in der Tabelle und in der Champions-League-Quali bereits gescheitert. Solche Zeiten durchlebte man beim FC Basel schon lange nicht mehr. Auch wenn die Saison erst gerade begonnen hat, sprechen böse Zungen schon von einer Krise beim Vizemeister.

Die Basler Vereinsführung hat schon vergangene Woche reagiert und Trainer Raphael Wicky entlassen. Nachdem das Projekt mit dem jungen Coach, der vor seinem Amtsantritt noch keine Profimannschaft trainiert hatte, schief gegangen ist, setzt man in Basel wieder auf Erfahrung. Mit Marcel Koller kommt ein 57-Jähriger, der schon zweimal als Trainer Schweizer Meister wurde: 2000 mit St. Gallen und 2003 mit GC.

Nach erfolgreichen Engagements in Deutschland und Österreich – mit Bochum schaffte der Zürcher den Aufstieg in die Bundesliga, die ÖFB-Auswahl führte er 2016 erstmals an eine EM – kehrt Koller nun in die Schweiz zurück. Die Herausforderung beim langjährigen Serienmeister wird für den Erfolgstrainer aber alles andere als leicht.

Fünf Dinge, die Koller beim FCB wieder in Ordnung bringen muss:

Fitness und Zweikampfstärke

«Wir waren physisch komplett unterlegen», sagte Interimstrainer Alex Frei am Mittwoch nach der 0:3-Heimpleite gegen PAOK. Schon nach dem 1:1 gegen Xamax beklagte Sportchef Marco Streller, die Mannschaft sei nach 70 Minuten «platt gewesen». Wurde in der Sommerpause zu wenig für Kondition und Kraft getan? Die Mannschaft hat in Sachen Fitness einiges aufzuholen.

Selbstvertrauen

Von den ersten vier Pflichtspielen hat der FCB kein einziges gewinnen können. Nur gegen Xamax holte man immerhin noch einen Punkt. Fehlen die Resultate, kommt auch das Selbstvertrauen abhanden. Anders sind Böcke wie jener von Abwehrchef Marek Suchy vor dem Tor zum 0:2 gegen PAOK nicht zu erklären. Und auch Albian Ajeti war vor dem Tor schon kaltschnäuziger als in diesen Tagen. Koller muss irgendeinen Weg finden, um seinen Spieler wieder das nötige Selbstvertrauen einzuimpfen.  

Spielkonzept

Dem FCB fehlen die Ideen, wenn die Räume eng werden. Mit schnellen Flügelspielern wie Bua, Kalulu oder Oberlin sind die Bebbi auf Konter gefährlich. Doch was, wenn die Gegner hinten reinstehen? Die Spiele gegen Xamax und PAOK haben gezeigt, dass ein Spielkonzept fehlt – oder dieses bei den Spielern noch nicht angekommen ist.

Stabile Verteidigung

Zuoberst auf der Prioritätenliste muss bei Koller die defensive Stabilität stehen, der neue Coach muss seinen Verteidiger-Stamm finden. Wicky und Frei stellten in den vier bisherigen Saisonspielen vier verschiedene Defensiv-Varianten auf. Die Abwehrkette muss Konstanz finden, um Konzentration und Selbstvertrauen wiederzugewinnen.

Leader

Wer ist der Chef auf dem Platz? Ist es Captain Marek Suchy, der zurzeit alles andere als in Bestform ist? Warum sind es nicht die beiden im Winter zurückgeholten «Ur-Basler» Fabian Frei und Valentin Stocker? Warum kann ein erfahrener Mann wie Ricky Van Wolfswinkel nicht in eine Leaderrolle wachsen? Mit Taulant Xhaka scheint der FCB aktuell nur einen Mann im Kader zu haben, der das Team in schwierigen Phasen wecken kann. Doch Xhaka ist noch immer verletzt. Koller braucht neue Führungsspieler und muss sich womöglich auch die Captain-Frage stellen. 

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