Super League Wettlauf gegen die Zeit: Sion drohen 18 Spiele in acht Wochen

lbe

3.3.2020

Ihnen droht ein intensiver Abstiegskampf: Sions Präsident Christian Constantin (links) und Christian Binggeli, Präsident von Neuchâtel Xamax.
Ihnen droht ein intensiver Abstiegskampf: Sions Präsident Christian Constantin (links) und Christian Binggeli, Präsident von Neuchâtel Xamax.
Bild: Keystone

Weil man Geisterspiele unbedingt verhindern will, wird in den obersten beiden Schweizer Spielklassen wegen des Coronavirus vorerst nicht gekickt. Doch mit jedem verschobenen Spieltag steigt der Zeitdruck.

Lieber keine Spiele, als Geisterspiele. Wie die Swiss Football League am Montag in einer Pressekonferenz mitteilt, ruht der Spielbetrieb in der Super und Challenge League für mindestens weitere zwei Wochenenden. Zu gross sind die finanziellen Risiken für die Vereine, Partien vor leeren Rängen auszutragen, wie Liga-CEO Claudius Schäfer erklärt: «Einerseits ist es für einen Klub wirtschaftlich hoch problematisch. Wir haben Klubs, die 40 Prozent der Einnahmen aus dem Ticketing generieren.» Diese seien auf Publikum angewiesen. Andererseits fehle es ohne Fans an Stimmung und Emotionen.

Sollte der Bund das Veranstaltungsverbot nicht über den 15. März hinaus verlängern, ginge es am 20. März mit der Partie zwischen Winterthur und Aarau wieder los. In diesem Fall wären drei Spieltage (24., 25., 26.) sowie die Cup-Viertelfinals nachzuholen – ein machbares, wenn auch schwieriges Unterfangen.



Nur: Momentan kann nicht von einer Aufhebung des Verbots per 15. März ausgegangen werden. Würde die Sperre aber ausgedehnt, rollt der Ball in den höchsten beiden Schweizer Ligen aufgrund der Nationalmannschaftspause (Ende März) frühestens am 3. April wieder. Ob mit oder ohne Zuschauer sei dahingestellt. Gleichzeitig muss die Meisterschaft wegen der anstehenden Europameisterschaft in diesem Jahr spätestens bis 31. Mai beendet sein – inklusive der Barrage.

Dem FC Sion droht ein Mammutprogramm

Unter dem Strich würde das bedeuten, dass innert acht Wochen 13 Super-League-Spieltage (oder 65 Spiele), sieben Cup-Partien und zwei Matches in der Barrage ausgetragen werden müssten. Sollte beispielsweise der FC Sion in den Cup-Final vorstossen, gleichzeitig aber die Barrage bestreiten müssen, kämen die Walliser auf 18 angesetzte Spielen in acht Wochen – im Durchschnitt also mehr als zwei Partien pro Woche. Ein Mammutprogramm.

«Wir werden ein gedrängtes Programm haben», sagt auch Schäfer. «Wir sind darauf angewiesen, dass uns Klubs, Behörden und Stadionbetreiber entgegenkommen. Unser oberstes Ziel ist, dass die Saison zu Ende gespielt wird.»

Zögert die Wiederaufnahme des Spielbetriebs allerdings weiter hinaus, kann dies nicht gewährleistet werden. «Das spätest mögliche Datum, das wir angeschaut haben, geht sogar in den April. Also wir könnten noch weiter Spielrunden verschieben», sagt Schäfer. «Danach müssen wir aber spielen. Sonst wird es unmöglich, diese Saison zu beenden.»

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