Super League Abstiegskampf ist neu lanciert: Warum der FCZ und St. Gallen besonders zittern müssen

Jan Arnet

23.4.2019

Xamay hat auf einmal gute Karten im Abstiegskampf, für St. Gallen und Zürich wird die Lage immer ernster. Und GC ist kaum mehr zu retten.
Xamay hat auf einmal gute Karten im Abstiegskampf, für St. Gallen und Zürich wird die Lage immer ernster. Und GC ist kaum mehr zu retten.
Bilder: Keystone

Nach dem Sieg von Xamax gegen YB haben die Neuenburger noch zwei Punkte Rückstand auf Platz acht, was den Ligaerhalt bedeuten würde. Ein Blick auf das Restprogramm zeigt, dass Xamax plötzlich gute Chancen hat, sich zu retten.

Mit dem Dreier gegen den Meister setzt sich Xamax weiter vom Tabellenende ab, Schlusslicht GC hat sechs Runden vor Saisonende schon neun Punkte Rückstand auf den Barrage-Platz. Die Hoppers, die am 25. November zum letzten Mal gewonnen haben, müssen jetzt mit dem Siegen beginnen, wollen sie noch eine Chance haben, den erstmaligen Abstieg seit 1949 abzuwenden.



Am Samstag kommt es zum Direktduell zwischen Xamax und GC. Für den Rekordmeister ist es das erste von sechs Finalspielen, für Neuenburg die Chance, zum ersten Mal seit dem vierten Spieltag einen der letzten beiden Plätze der Tabelle zu verlassen. Und sogar von der Europa League zu träumen – der Rückstand auf Rang vier beträgt nur noch fünf Zähler.

Wie spannend der Kampf um den Klassenerhalt ist, zeigt der Fakt, dass zwischen Platz drei und neun weniger Punkte liegen als zwischen den letztplatzierten Xamax und GC. Selbst Thun ist also noch nicht gerettet – ganz zu Schweigen von Zürich und St. Gallen. 

«Bluewin» wirft einen Blick aufs Restprogramm und prognostiziert, welche Teams am meisten zittern müssen (a = auswärts, h = heim).


23 Punkte   

Platz 10

Grasshopper Club

Xamax (a)
St. Gallen (h)
Luzern (a)
YB (a)
Sion (h)
Lugano (a)

Vieles spricht nicht mehr für GC, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Den bislang einzigen Auswärtssieg in dieser Saison gab es für die Hoppers in Neuenburg. Selbst wenn der Grasshopper Club erneut bei Xamax gewinnen sollte, wird der direkte Abstieg wahrscheinlich nicht mehr abgewendet werden können. Der Rekordmeister braucht ein Fussballwunder.


32 Punkte   

Platz 9

Neuchâtel Xamax

GC (h)
Thun (a)
Zürich (h)
Sion (a)
Lugano (h)
Basel (a)

Der psychologische Vorteil liegt im Abstiegskampf klar bei den Neuenburgern. Viele hatten nach der Hinrunde nicht mehr damit gerechnet, dass Xamax den Klassenerhalt noch schaffen könnte. Für den Aufsteiger folgen nun fünf Duelle gegen direkte Konkurrenten um den Ligaerhalt. Xamax hat alles in der eigenen Hand und ist nach den vergangenen Wochen mit sechs Siegen aus den letzten elf Spielen nicht mehr Abstiegskandidat Nummer eins.


34 Punkte   

Platz 8

FC Zürich

Sion (h)
Basel (a)
Xamax (a)
Thun (h)
Luzern (a)
St. Gallen (h)

Nur ein Punkt aus den letzten fünf Spielen. Der FCZ ist das schlechteste Rückrunden-Team – und plötzlich wieder in Abstiegsgefahr. Am Sonntag braucht der Stadtklub zuhause gegen Sion einen Sieg, sonst droht der Fall auf Platz neun. Zumal danach mit den Auswärtsspielen in Basel und Neuenburg zwei schwierige Partien folgen. Eigentlich müssten die Zürcher genügend Qualität im Kader haben, um den Ligaerhalt – oder gar die Europa League – zu erreichen. Aber das hatten sie auch schon vor drei Jahren ...

Für FCZ-Trainer Ludovic Magnin wird die Lage immer ungemütlicher.
Für FCZ-Trainer Ludovic Magnin wird die Lage immer ungemütlicher.
Bild: Keystone
36 Punkte   

Platz 7

FC St. Gallen

Basel (h)
GC (a)
Sion (h)
Lugano (a)
YB (h)
Zürich (a)

St. Gallen hat das vielleicht schwierigste Restprogramm aller Teams: Spiele gegen vier der fünf besten Mannschaften der Rückrunde, darunter die beiden Top-Teams der Liga. Dreimal müssen die Espen auswärts ran. Der Vorsprung auf Xamax beträgt nur noch vier Punkte – und droht am Sonntag in Basel weiter zu schmelzen. Das wird für St. Gallen wohl ein Kampf bis zum letzten Spieltag.


37 Punkte   

Platz 6

FC Luzern

Thun (h)
Lugano (a)
GC (h)
Basel (a)
Zürich (h)
YB (a)

Mit drei Siegen in den Heimspielen gegen die drei schlechtesten Rückrunden-Teams könnte der Ligaerhalt wohl schon gesichert werden. Punktet der FCL auch auswärts, liegt auch ein Europa-League-Platz drin.


37 Punkte   

Platz 5

FC Sion

Zürich (a)
YB (h)
St. Gallen (a)
Xamax (h)
GC (a)
Thun (h)

Am Wochenende gingen die Walliser nach langer Zeit mal wieder als Verlierer vom Platz. Eine Niederlage gegen Basel ist aber auch keine Schande. Das Restprogramm lässt Sion von der Europa League träumen, der Abstieg dürfte abgewendet werden.


37 Punkte   

Platz 4

FC Lugano

YB (a)
Luzern (h)
Thun (a)
St. Gallen (h)
Xamax (a)
GC (h)

Dass gegen den Meister jetzt etwas zu holen ist, hat Xamax am Ostermontag gezeigt. Danach folgen für die Tessiner fünf Spiele gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf bzw. um einen Europacup-Platz. Das aktuell viertplatzierte Lugano darf sich berechtigte Hoffnungen machen, auch am Ende der Saison unter den besten Vier zu stehen.

Fabio Celestini hat gut lachen: Sein FC Lugano machte am Wochenende mit einem 3:0 gegen den FCZ einen grossen Schritt Richtung Klassenerhalt.
Fabio Celestini hat gut lachen: Sein FC Lugano machte am Wochenende mit einem 3:0 gegen den FCZ einen grossen Schritt Richtung Klassenerhalt.
Bild: Keystone
40 Punkte   

Platz 3

FC Thun

Luzern (a)
Xamax (h)
Lugano (h)
Züruch (a)
Basel (h)
Sion (a)

Was ist bloss mit Thun los? Das Überraschungsteam der Hinrunde wartet nun schon seit neun Spielen auf einen Sieg. Dennoch sind die Berner Oberländer weiterhin im dritten Rang klassiert und haben die besten Karten auf einen Europa-League-Platz. Aber Vorsicht: Verliert Thun auch die nächsten beiden Spiele, könnte das Team von Marc Schneider auf einmal doch noch in den Abstiegsstrudel geraten. 


Fazit:

Betrachtet man das Restprogramm und die aktuelle Form der Teams, sieht es danach aus, als würde es in den letzten Runden zu einem Rennen zwischen Xamax, Zürich und St. Gallen um Platz 8 geben. Für GC dürfte der Zug endgültig abgefahren sein. Thun, Lugano, Sion und Luzern werden wohl unter sich ausmachen, wer nächste Saison europäisch vertreten sein wird.

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport