Nach Doppelbürger-DebatteSFV-Generalsekretär Alex Miescher tritt zurück
sda/bam
10.8.2018
Der Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbandes, Alex Miescher, tritt per sofort zurück.
Miescher war zuletzt wegen der Doppelbürger-Affäre während der Fussball-WM in die Kritik geraten. Nach dem Ausscheiden gegen Schweden im Achtelfinal hatte der 50-Jährige in einem Interview mit dem Tagesanzeiger erklärt, die Schweiz müsse sich fragen, ob man in der Nationalmannschaft Doppelbürger künftig verbieten wolle. Alex Miescher hat Peter Gilliéron um eine Freigabe von seinem Amt gebeten: «Ich hatte neun Jahre das Privileg, alle faszinierenden Facetten des Fussballs zu erleben und mit zu gestalten, vom Kinderfussball, den Juniorinnen und Junioren, dem Regionalfussball bis hin zum Spitzensport, mit Frauen-Welt- und Europameisterschaften sowie drei Weltmeisterschaften in Südafrika, Brasilien und zuletzt in Russland.»
Die Aussagen stiess besonders auch in der Nationalmannschaft auf heftige Reaktionen. Granit Xhaka, schweizerisch-albanischer Doppelbürger erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die Aussagen Mieschers hätten ihn und weitere Doppelbürger in der Nationalmannschaft irritiert.
In einem Communiqué erklärte Miescher nun, die Missverständnisse der letzten Wochen würden seinen Rückblick zwar etwas trüben, dennoch gehe er «mit dem Gefühl von Dankbarkeit, erfüllende Jahre erlebt und Freunde fürs Leben gefunden zu haben.» Miescher stand seit 2009 als Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbandes im Einsatz.
SFV-Generalsekretär Alex Miescher hat heute Freitag Zentralpräsident Peter Gilliéron um die Freistellung von seinem Amt gebeten. https://t.co/WUxp9J3P5e
Auf der Verbandseite gibt SFV-Zentralpräsident Peter Gilliéron bekannt, dass Robert Breiter, Mieschers Stellvertreter, die Geschäfte übernehmen wird. Gilliéron: «Nach einer ausserordentlichen Sitzung, bei der vor allem die Aufarbeitung gewisser Geschehnisse während und nach der WM in Russland im Fokus stand, werde ebenfalls Überprüfungen in organisatorischer Hinsicht vorgenommen werden. Aufgrund der neuen personellen Situation brauche es nun auch eine neue Sicht auf gewisse Themen und Aspekte.» Weiter versichert er: «Unsere Analysen sind im vollen Gang, über laufende Debatten geben wir aber keine Auskunft.»