Im «blue»-Fussball-Talk Heimspiel diskutieren Pascal Zuberbühler und Fredy Bickel über das Transfer-Karussel zu Zeiten einer Pandemie.
Schon lange nicht mehr hat der Fussball einen solchen Transfersommer erlebt: Kostspielige Wechsel sind eine Seltenheit, viele gestandene Profis haben Schwierigkeiten, einen neuen Klub zu finden. Der Grund ist klar: Durch Corona herrscht in den Vereinen eine Unsicherheit.
«Es ist wie alles in der heutigen Zeit ein wenig schwammig. Keiner geht grosse Risiken ein, jeder wartet ab», sagt Fredy Bickel. Schliesslich müssten vor allem die Schweizer Fussballvereine gut auf ihre Finanzen schauen. «Es ist vernünftig und logisch, dass die Klubs in dieser Zeit vorsichtig sind», meint der frühere Funktionär von GC, Rapid Wien, YB und dem FCZ.
«blue»-Experte Pascal Zuberbühler glaubt aber, dass es zum Ende der Transferperiode aber schon noch den einen oder anderen Wechsel geben wird. «Aber die Zahlen (Anm. d. Red.: Ablösesummen) werden in der Schweiz und auch weltweit niemals die sein, die wir uns gewohnt sind. Die kleineren Vereine überlegen sich ganz genau, wie sie nun vorgehen. Bei den Einkäufen, aber auch den Verkäufen.»
Zubi nennt dafür das Beispiel Jean-Pierre Nsame: «Der würde vom Typ her ja super in die Premier League passen. Da hat YB nun aber die Handbremse angezogen.» Nsame spiele zwar die Spiele noch, könne sich aber nicht mehr so entfalten wie noch letzte Saison, wo er Torschützenkönig wurde. «Ich spüre da eine gewisse Unsicherheit. YB will abwarten, bis einer kommt, der genug Geld bezahlt. Das ist nun ein Abwägen», so Zubi.
Nichtsdestotrotz konnten einige Super-League-Klubs trotz Corona gut Kasse machen mit Spielerverkäufen. Jonas Omlin (Basel), Jordan Lotomba (YB), Bastien Toma (Sion), Cedric Itten (St. Gallen), Kevin Rüegg (Zürich), Darian Males (Luzern) – sie alle verliessen ihre Klubs für mehrere Millionen Franken Richtung Ausland. Allerdings meint Zubi: «Omlin zum Beispiel wechselte für sechs Millionen Euro. Das ist ein Ausnahmetalent. In einer anderen, normalen Zeit hätte der FCB für Omlin bis zu zehn Millionen kassiert – hundert Prozent.»
Was Bickel zu Zubis Rechnung sagt und warum die vergleichsweise kleinen Zahlen bei den ablösefreien Transfers täuschen, erfahren Sie im Video oben.