Sie wäre eigentlich eine Bühne für Fussballfeste. Doch die 1. Runde im Schweizer Cup stellt Amateurklubs zusehends vor immense finanzielle Herausforderungen.
Ein Aufschrei der Black Stars vor dem dritten Cup-Duell mit dem FCZ in sieben Jahren blieb nicht ungehört. «Es droht die Absage.» Peter Faé wurde in den letzten Wochen deutlich. Statt Vorfreude auf das Cup-Duell gegen den FC Zürich zu verspüren, war der Sportchef der Basler Black Stars besorgt, sehr besorgt. Die Kosten, die das Gastspiel des FCZ wegen der vielen Sicherheitsvorschriften und Auflagen verursacht, liessen sich für seinen Klub ohne Unterstützung der Stadt nicht stemmen, klagte Faé.
Er rechnete vor. Mit 86'000 Franken schlägt allein die Einsatzbereitschaft der Basler Stadtpolizei zu Buche, die der Aufmarsch der FCZ-Fans notwendig macht. Es ist mit Abstand der grösste Ausgaben-Posten, und er brachte die Black Stars in Nöte. Ein Glück, dass sich die Stadt erbarmte und nun für diesen Kostenpunkt aufkommt. Das dritte Cup-Duell des in der jüngeren Vergangenheit von der 3. Liga in die Promotion League hochgekletterten, familiär geführten Basler Quartiervereins, ist damit gesichert. Erscheinen die budgetierten 2500 Zuschauer, machen die Black Stars keinen Verlust.
«Wir hoffen im Falle eines Sieges nicht auf GC»
Zum zweiten Mal nach 2014 messen sich die Black Stars am Samstag auf der Schützenmatte mit dem FCZ, im Stadion der Old Boys, nachdem sich der St.-Jakob-Park 2012 nicht bewährt hatte. Nur gegen den FC St. Gallen hatte es der Vorschriften-Katalog vor drei Jahren erlaubt, auf dem heimischen Sportplatz Buschweilerhof zu spielen. «Wir hoffen jetzt nur nicht, dass wir im Fall eines Weiterkommens auf die Grasshoppers treffen. Sonst geht das Theater wieder von vorne los», sagte Faé zuletzt gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Es gilt zu relativieren, dass Peter Faé für sein Temperament bekannt ist. Er, der sein Geld in der Immobilienbranche verdient, ist eine der schillernden Figuren im Basler Regionalfussball, und wurde auch schon als «Polteri» bezeichnet. Vor allem aber ist Faé ein Vollblutfunktionär in einem ambitionierten Amateurklub. Und mit seinen Sorgen ist er nicht alleine. Concordia Basel machte vor zwei Jahren in der 1. Runde gegen den FCZ ein Minus von 100'000 Franken.
«Wenn der FCZ sein normales Niveau erreicht, wird sich das im Resultat ausdrücken»
Das Spiel Black Stars – FCZ findet am Samstag also statt. Und der Super-League-Klub aus Zürich sollte sich hüten, die Basler Amateure um Captain und Abwehrchef Simon Dünki zu unterschätzen – auch wenn es sieben Jahre her ist, seit letztmals ein Klub aus des Super League in der 1. Runde scheiterte. Dem Aufsteiger glückte der Einstand in der Promotion League mit zwei Siegen und einem Remis aus drei Spielen vorzüglich. Wie vor fünf Jahren, als Amine Chermiti erst in der Verlängerung das siegbringende 2:1 für den FCZ erzielte, lauern die Black Stars auf ihre Chance. Samir Tabakovic, der bosnische Trainer, sagte im Vorfeld: «Wenn der FCZ sein normales Niveau erreicht, wird sich das im Resultat ausdrücken. Sollte das aber nicht der Fall sein, sind wir sehr gut darauf vorbereitet.»
Sechs Superligisten spielen in der Romandie
Mit Concordia, das am Freitag gegen Lugano 0:5 verlor, Allschwil (gegen Sion) und den Black Stars erhielten gleich drei Basler Amateurklubs Gegner aus der höchsten Spielklasse zugelost. Für sechs der zehn Super-League-Klubs führt der Weg in die Romandie. Unter anderem gastiert der FC Basel am Samstag beim Zweitligisten Pully, St. Gallen gleichentags bei Monthey (2. Liga interregional) und Thun am Sonntag bei Signal Bernex-Confignon. Die Grasshoppers ihrerseits haben einen kurzen Reiseweg: Der Zweite der Challenge League tritt am Samstag beim Zweitligisten Seefeld Zürich an.