Einige Hundert Fans des FC Basel haben am Montagabend in der Basler Innenstadt zu einem spontanen Protestmarsch gegen die Geschäftsführung versammelt. Anlass war die Nachricht der Beurlaubung von Valentin Stocker als Captain der Mannschaft gewesen.
Ein Sprecher der Kundgebung bezeichnete den Aufmarsch der Fans am Versammlungsort Barfüsserplatz, wo der FCB einst seine Meisterfeiern abgehalten hatte, als klares Zeichen gegen die Geschäftsführung. Den eingefleischten Fans ist die als abgehoben empfundene Politik der Klub-Spitze der gegenwärtig unglücklich agierenden Mannschaft schon länger ein Dorn im Auge.
«In Zukunft ist es umso wichtiger, dass wir alle zusammen mit den Möglichkeiten, die wir haben, und die Leute davon überzeugen, dass Bernhard Burgener, der verantwortlich ist für das Ganze – er ist der Kopf, der da oben steht – nicht mehr tragbar ist für diesen Verein», sagte der Sprecher unter Applaus. Klubbesitzer Burgener selbst hatte erst am Sonntag im «blue»-Fussballtalk «Heimspiel» gesagt: «Das Wichtigste, was es jetzt für uns braucht, ist, dass wir zusammenstehen.»
Das Fass offensichtlich zum Überlaufen gebracht hatte die nicht näher begründete Nachricht, dass Captain Valentin Stocker beurlaubt wurde. Der Trainer habe ihm ein paar Tage freigegeben und es würden Gespräche geführt, hiess es in einer knappen Stellungnahme von offizieller Seite des Klubs. Sforza sagte danach gegenüber dem «SRF», Stocker solle «ein paar Tage in die Ferien gehen und den Kopf lüften».
Der Sprecher der Fans wertete dies zusammen mit Nachrichten, dass undurchschaubare Investoren-Konsortien beim FC Basel einsteigen würden, als Zeichen, dass es schlimmer nicht mehr kommen könne: «Das ist nicht mehr das Rot-Blau, für das wir einstehen.»
Der Zug der Fans setzte sich gegen 18:45 Uhr mit den Fangesängen der Muttenzerkurve in Bewegung. Durch die inzwischen praktisch menschenleere Einkaufsmeile Freie Strasse ging es über die Mittlere Brücke in Richtung Messeplatz. Die Polizei hielt sich zurück. Während des Protestmarschs kam es zu Unterbrüchen im Tram- und Busverkehr. In ihren Sprechchören solidarisierten sich die Anhänger auch mit Valentin Stocker («Vale hau si um»).
Um 19:40 Uhr vermeldeten die Basler Verkehrs-Betriebe das Ende des Betriebsunterbruchs.
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