Bei der 0:4-Niederlage gegen den FC Zürich verliert ein FCSG-Fan komplett die Nerven. Aiyegun Tosin wurde nach seinem Tor zum 2:0 rassistisch beschimpft. Der FC St. Gallen wird Strafanzeige erstatten.
In den letzten Jahren kommt es vor allem in der Serie A und in der Premier League immer wieder zu Rassismus-Eklats. Schwarze Fussballer werden aufgrund ihrer Hautfarbe von den Fans diskriminiert. Auch in der Super League kommt es zu einem rassistischen Vorfall, wie ein Video auf Youtube zeigt.
Aiyegun Tosin schiesst in der 64. Minute das Tor zum 2:0. In St. Gallen wird der dunkelhäutige FCZ-Spieler als «Scheiss Mohrenkopf» beschimpft. Auch das N*-Wort fällt. Der Torschütze zeigt, was er von den Rufen und Pfiffen hält. In dem er seinen Finger auf die Lippen hält, gibt er den Fans zu verstehen, dass sie besser schweigen sollten. Für diese «Unsportlichkeit» kassiert der 21-jährige Nigerianer von Schiedsrichter Lukas Fähndrich die Gelbe Karte. Anschliessend geht Tosin auf die Knie – ein Zeichen gegen Rassismus. Football-Quarterback Colin Kaepernick gilt als Vorreiter dieser Geste. Er zeigte sie erstmals 2016 während der US-Nationalhymne, zuletzt wird sie besonders oft kopiert.
Trotz Niederlage hätte das Spiel für die Fans eigentlich ein Grund zur Freude sein sollen. Erstmals seit Corona durften 750 Zuschauer ihre Mannschaft im Kybunpark anfeuern. Offenbar weiss das der eine oder andere Anhänger des FC St. Gallen nicht zu schätzen.
Hüppi reicht Strafanzeige ein
Nach dem Rassismus-Skandal will der FC St. Gallen Strafanzeige erstatten und den Fan zur Rechenschaft ziehen. «Ich bin schockiert und wütend», sagt Präsident Matthias Hüppi zu «Blick». «Wir unternehmen alles und setzen alle uns zur Verfügung stehenden Mittel ein, um die Person ausfindig zu machen. Diese Chancen stehen aufgrund der Corona-Schutzmassnahmen erst recht sehr gut. Wir werden ihn finden. Was ich mir in Zukunft wünsche, ist Zivilcourage und eine klare Ansage, um rassistischen Dummköpfen keine Chance zu geben.»