FCL-Legende hatte recht FCL-Legende Roger Wehrli sagte schon im Februar: «Ein gutes Angebot und Seoane ist weg»

jar

1.6.2018

FCL-Legende Wehrli im Februar: «Ein gutes Angebot und Seoane ist weg»

FCL-Legende Wehrli im Februar: «Ein gutes Angebot und Seoane ist weg»

Gerardo Seoano verlässt Luzern nach der starken Rückrunde und wechselt zu den Young Boys. FCL-Legende Roger Wehrli erahnte dies schon im Februar. «Gerry geht der Kohle nach», sagte Luzerns Meistercaptain von 1989 damals im Fussballtalk Heimspiel.

01.06.2018

Was für ein Aufstieg für Gerardo Seoane. An Silvester war er noch Coach von Luzerns U21, jetzt übernimmt er bei Schweizer Meister YB. Für den FCL ist der Abgang des Erfolgstrainers enorm bitter.

So richtig wusste in Luzern wohl niemand, wie es nun weitergehen wird, als Markus Babbel im Januar entlassen wurde. Kurz nachdem der Deutsche bekannt gab, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern wolle. Der FCL lag damals auf dem vorletzten Tabellenplatz, nur drei Punkte trennte ihn vom Schlusslicht.

Babbel konnte die Luzerner immer wieder retten, wenn es brenzlig wurde. Man fragte sich: Kann das auch Gerardo Seoane? Der U21-Coach, der noch nie eine Profimannschaft trainierte? Er konnte es – und wie! 17 Spiele, 10 Siege, 4 Remis und 3 Niederlagen sprechen eine klare Sprache. Der Lohn für den FCL: Platz 3 und die Europa-League-Quali. Der Lohn für Seoane: Der nächste Schritt, der Wechsel zu Meister YB.

Für die Luzerner natürlich ein schwerer Schlag. Nachdem mit dem sportlichen Erfolg in der Innnerschweiz endlich wieder Ruhe eingekehrt war, muss der Trainer nun schon wieder ersetzt werden. Seoane, der bei seinem Amtsantritt der Vereinsführung noch fürs grosse Vertrauen dankte, teilt den Klubbesitzern am Freitagnachmittag auch eher unromantisch in einer Whatsapp-Nachricht seinen Abschied mit. Die «Luzerner Zeitung» zitiert wiefolgt:

«Liebe FCL Familie, liebe Freunde
Es ist mir wichtig euch persönlich zu informieren, dass ich ab nächster Saison Trainer beim BSC Young Boys sein werde.
Ich sehe diesen Schritt als eine grosse Chance und freue mich auf diese Herausforderung.
Liebe Grüsse, Gerry»

FCL-Meistercaptain Wehrli: «Gerry war schon als Spieler so»

Kurz und knapp sagt der 39-Jährige dem FCL «Tschüss». Nach sieben Jahren im Nachwuchsbereich und einem halben Jahr bei den Profis. Doch einer erahnte schon früh, dass Seoane bei einer erfolgreichen Rückrunde den Klub trotz Vertrag bis 2019 verlassen wird: Roger Wehrli.

Luzerns Meistercaptain, der 1989 den bisher einzigen Pokal für den FCL holte, sagte Anfang Februar, just nach Seoanes Debüt und Luzerns 2:1-Sieg zum Rückrundenstart gegen Lausanne, im Teleclub-Fussballtalk «Heimspiel»: «Bei Gerry ist es klar, er war schon als Spieler so. Wenn er mit dem FC Luzern Erfolg haben wird und im Sommer ein Angebot erhält, dann wird er gehen. Der Kohle nach!»

Das habe Seoane schon als Spieler so gemacht, konkretisierte Wehrli damals: «Er war kein Treuer. Er ging von Luzern nach Sion, wo man mehr verdient. Und von da zu La Coruna.»

Ohne Seoane Geldgier unterstellen zu wollen: Wehrli behielt Recht. Seoane verlässt seinen Stammklub und wechselt – wie schon als Spieler – zu einem anderen Schweizer Klub. «YB hat ausgezeichnete Perspektiven», erklärte der Nachfolger von Adi Hütter seinen Wechsel auf der Webseite der Young Boys.

Seoane nutzt den FCL als Sprungbrett und damit seine Chance, bei einem grösseren Klub zu arbeiten. Bei einem Klub, mit dem er jetzt die Chance auf die erstmalige Champions-League-Teilnahme hat. Wer mag es ihm verübeln. Für den FC Luzern bleibt dennoch ein bitterer Nachgeschmack.

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