Spezielle Party So unterschiedlich feierte YB seine letzten vier Meisterschaften 

sda

18.4.2021 - 21:12

Mit mehr Stil als mit einem 3:0-Heimsieg kann man einen Meistertitel nicht sicherstellen. YB tut es gegen Lugano genau so. Das Spiel steht für die Berner Überlegenheit in der nationalen Konkurrenz.

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Eine Gemeinsamkeit der letzten vier Super-League-Saisons ist die starke bis erdrückende Überlegenheit der Young Boys. Liessen sie vom 11. bis zum 12. Meistertitel 32 Jahre verstreichen, fuhren sie die Meistertitel 12 bis 15 in der kürzesten Zeit ein, in vier Saisons – oder in drei Jahren vom 28. April 2018 bis zum 18. April 2021.

Unterschiede kann man in den vier Jahren kaum an den Leistungen der Berner ablesen. Sehr unterschiedlich waren dagegen die Tage und Abende, an denen die Titel feststanden. Der 28. April 2018 wird für die meisten wohl für immer der schönste gelbschwarze Tag bleiben. Ende der Durststrecke, 2:1-Sieg gegen Luzern in einer späten, dramatischen Entscheidung, Wölfli hält einen Penalty, Dauerfeiern im Wankdorf mit gesponserter Bierschwemme in einer sommerlich warmen Nacht.

Ein Jahr später: Sofa-Meister YB. In der damaligen 29. Runde hätte YB auswärts gegen den FCZ nicht einmal mehr spielen müssen, nachdem Basel am Vorabend nicht gewonnen hatte.

Anfang August 2020: YB stellt den Titel erstmals in einem Auswärtsspiel sicher, mit einem 1:0 in Sitten. Drei Tage später die Gala beim 3:1 daheim gegen den letzten verbliebenen Konkurrenten St. Gallen. Eine Fiesta wie 2018 konnte es nicht werden, denn nur tausend Fans durften im Stadion sein.

Und diesmal also der Titelgewinn mit einem meisterlichen Spiel, aber ohne Augenzeugen im Wankdorf. Im ganzen Spiel war jeder Zuruf unter den Spielern zu hören. Eine wahrlich geisterhafte Stimmung.

Die Freude der Spieler und des Trainers über das Erreichte war nicht minder gross. In seiner Art widmete Cheftrainer Gerardo Seoane den Triumph allen seinen Spielern. Er strich Spieler heraus, für die es der erste Titelgewinn ist: Quentin Maceiras, Silvan Hefti und Guillaume Faivre beispielsweise. Seoane nannte die wunderbare Geschichte um Sandro Lauper. Der junge Allrounder konnte wegen zweier Kreuzbandrisse fast zwei Jahre lang nicht spielen. Nach der Winterpause kam er zurück. Das Knie hielt, und Lauper hielt sofort wieder alles, was man sich von ihm versprochen hatte.

Für Seoane gibt es in den verbleibenden sieben Runden immer noch Zielsetzungen. «Die Mannschaft soll sich immer weiterentwickeln», sagte der Luzerner Erfolgscoach. Er freute sich sehr darüber, dass auf dem Weg zum Titel junge Spieler in der Mannschaft Fuss gefasst haben: Félix Mambimbi, der sich im Vergleich zu letzter Saison weiter gesteigert hat, oder Fabian Rieder, dessen Namen vor der Saison nur Eingeweihte kannten.