Goalie-Flop inklusive 3:3 – Xamax und der FCZ liefern sich eine denkwürdige Fussball-Schlacht

SDA

24.11.2018 - 21:38

Was Xamax und der FC Zürich zwischen der 56. und der 76. Minute aufführten, war das wohl Verrückteste, das in der Super League seit langem zu sehen war. Zurück bleibt ein gerechtes 3:3.

In der genannten 56. Minute führten die Neuenburger 1:0. Dieses Tor war bis dorthin ein Tor zu viel, denn es kam nur zustande, weil sich Goalie Yanick Brecher nach 22 Minuten einen nicht alltäglichen Lapsus leistete. Von Raphaël Nuzzolo gut lanciert, näherte sich Mittelfeldspieler Max Veloso dem Strafraum. Auf gut Glück schoss er aus rund 25 Metern mitten aufs Tor. Brecher hatte freie Sicht und musste keine Parade zeigen, um den Ball zu halten. Er liess ihn aber zu aller Überraschung durch die Fäuste ins Tor gleiten.

In der 56. Minute selber erzielte erneut Veloso und erneut nach dem letzten Pass von Nuzzolo das - unhaltbare - 2:0. Ab dieser Minute brachen auf der Maladière die Dämme. Hekuran Kryeziu, der in dieser Meisterschaft wie Max Veloso noch nicht getroffen hatte, glich innerhalb von drei Minuten mit zwei fast identischen, prächtigen Weitschuss-Toren aus. Dazwischen traf Charles-André Doudin für Xamax die Latte. Nur zwei Minuten nach dem 2:2 erzielte Doudin, auf einen Corner von Veloso, doch noch sein Tor. Danach vergingen zehn Minuten, in denen auf beiden Seiten weitere Treffer hätten fallen können. Nach 76 Minuten zerrte die Xamax' GC-Leihgabe Charles Pickel den 19-jährigen Zürcher Super-League-Debütanten Fabio Dixon im Strafraum am Leibchen zu Boden. Mit Verzögerung entschied Schiedsrichter Fedayi San richtigerweise auf Foulpenalty. Benjamin Kololli verwertete diesen souverän.

Auch nach diesen 20 Minuten mit fünf Toren und weiteren aufregenden Szenen war in Neuenburg noch einiges los. Der Schlagabtausch der zweiten Halbzeit war auch ein Kontrast zum ersten Duell im Letzigrund, das 0:0 ausgegangen war. Damals hatten die Zürcher schier unzählige gute Chancen vergeben und waren die Neuenburger nur mit Glück um eine deutliche Niederlage herumgekommen. Auf der Maladière dagegen hatten beide Teams von Anfang an etwa gleich viele Spielanteile. Und sie trennten sich nach dieser denkwürdigen Fussball-Schlacht brüderlich.

Nach 15 Runden hält die Mannschaft von Trainer Ludovic Magnin bei der einigermassen enttäuschenden Bilanz von fünf Siegen, sechs Unentschieden und vier Niederlagen.

Neuchâtel Xamax - Zürich 3:3 (1:0)

4065 Zuschauer. - SR San. - Tore: 22. Veloso (Nuzzolo) 1:0. 56. Veloso (Nuzzolo) 2:0. 61. Hekuran Kryeziu (Marchesano) 2:1. 64. Hekuran Kryeziu 2:2. 66. Doudin (Veloso) 3:2. 76. Kololli (Foulpenalty) 3:3.

Neuchâtel Xamax: Walthert; Gomes, Oss, Sejmenovic, Le Pogam; Veloso (77. Corbaz), Pickel, Di Nardo, Doudin; Karlen (63. Ramizi), Nuzzolo.

Zürich: Brecher; Nef, Bangura, Maxsö; Palsson (60. Dixon); Winter (87. Khelifi), Hekuran Kryeziu, Domgjoni, Kololli; Marchesano, Odey.

Bemerkungen: Neuchâtel Xamax ohne Djuric, Cicek, Ademi, Santana und Mulaj (alle verletzt). Zürich ohne Ceesay, Rüegg, Aliu, Baumann, Kempter, Omeragic und Rohner (alle verletzt). 62. Lattenschuss Doudin. Super-League-Debüt des 19-jährigen Fabio Dixon. Verwarnungen: 43. Nef (Foul), 51. Sejmenovic (Foul), 71. Di Nardo (Foul), 86. Pickel (Reklamieren), 92. Hekuran Kryeziu (Foul), 92. Odey (Foul).

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