Abschiedsspiel Von Bergen: «Ich habe geweint, es war ziemlich komisch»

lbe

26.5.2019

In seinem 236. und letzten Einsatz für die Young Boys erzielt Steve von Bergen sein erstes Tor. Eine Viertelstunde später ist seine Karriere beendet.

Im Stade de Suisse läuft die 74. Minute, als die Berner Meisterparty einen neuen Höhepunkt erreicht. Denn nur wenige Zeigerumdrehungen nach dem Traumtor von Nicolas Ngamaleu lässt ein Abtretender die Fans bereits wieder jubeln: Steve von Bergen setzt sich nach einer Flanke von Thorsten Schick im Zentrum durch und trifft für die Young Boys – zum ersten Mal überhaupt!

236 Spiele bestreitet Von Bergen im Dress der Berner, den persönlichen Torerfolg spart er sich aber für das letzte auf. «Ich glaube, ich habe hier in zehn Jahren nie getroffen. Heute mein erstes Tor – es ist einfach die Krönung», sagt er nach dem Schlusspfiff gegenüber Teleclub. Der 35-Jährige ist allerdings während seiner ganzen Karriere nicht unbedingt für seine Gefährlichkeit vor dem gegnerischen Kasten bekannt – in der ganzen Karriere gelingen ihm in mehr als 600 Spielen genau drei Tore.

In der Kabine noch Sprüche geklopft

An der Unterstützung seiner Mitspieler liegt es am Samstag jedenfalls nicht. «Die Spieler wollten mir einen Elfmeter schenken. Jetzt ist es ein Schulter-Tor oder so geworden, am Ende ist das aber egal. Es ist so ein schöner Moment, ich werde es einfach geniessen.» In der Kabine habe man noch gewitzelt und von Robben, Ribéry und auch Barnetta gesprochen. Dass es ihm selbst aber ebenfalls gelingen sollte, glaubte er aber nicht.

Der Abschied fällt dem Captain der Mannschaft offensichtlich nicht leicht und an diesem Tag wird ihm immer wieder bewusst, dass es sein letzter bei YB ist. «Der ganze Tag heute war lang, es war nicht einfach. Viele Emotionen sind hoch gekommen, ich habe auch geweint. Es war ein bisschen komisch.»

Und nun? Gemäss der «Schweiz am Wochenende» hat Von Bergen für den neuen Lebensabschnitt bereits Aufgaben gefasst: «Am Montag muss ich im Garten arbeiten». Seine Frau habe ihn bereits vorgewarnt, alles sei vorbereitet. Zuerst steht allerdings die Meisterparty auf dem Programm. «Es ist etwas Besonderes, wenn man einen Pokal bekommt. Wir haben viel gearbeitet dieses Jahr, jetzt wollen wird das alle zusammen wirklich geniessen. Wir werden heute noch feiern, morgen auch mit den Fans und der Stadt Bern. Ich freue mich darauf.»

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