Auf den Ton kommt es an Streller war ein guter Schiri-Flüsterer – Von Bergen eher nicht

Von Martin Abgottspon

22.10.2021

Schiedsrichter-Chef Wermelinger: «Ich muss als Blitzableiter herhalten»

Schiedsrichter-Chef Wermelinger: «Ich muss als Blitzableiter herhalten»

Daniel Wermelinger erhält regelmässig Whatsapp-Nachrichten, in denen sich Klub-Mitglieder über die Schiedsrichterleistungen beschweren. Wie der Schiedsrichterchef in der Talksendung «Heimspiel» erzählt, klingle sein Handy die ganze Zeit.

22.10.2021

Welchen Einfluss haben eigentlich Spieler und Klubs auf die Schiedsrichter? Eine Frage, die sehr unterschiedliche beurteilt wird. Dass Marco Streller allerdings ein Meister als Schiri-Beinflusser war, bestreitet niemand.

Von Martin Abgottspon

Im Fussball-Talk Heimspiel vom Donnerstag stand der VAR im Brennpunkt der Diskussion. Ab und zu kamen Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger, NZZ-Sportjournalist Peter B. Birrer und blue-Fussballexperte Fredy Bickel aber auch auf Randthemen rund um die Unparteiischen zu sprechen.



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So etwa auch, als die Frage auftauchte, welchen Einfluss Spieler und Klubs denn auf die Schiedsrichter hätten. Birrer ist der festen Überzeugung, dass sich Schiedsrichter immer von den Spielern in irgendeiner Art und Weise beeinflussen lassen. Bickel war diesbezüglich etwas differenzierter: «Von Bergen war zum Beispiel ein Super-Captain, aber den Ton mit den Schiedsrichtern hat er nie gefunden. Das hat uns in einer gewissen Art sogar geschadet», so Bickel über seine Zeit bei YB.

Auf der anderen Seite seien da Spieler wie Marco Streller gewesen. «Clever und intelligent stellte sich dieser bei längeren Unterbrüchen immer neben den Schiedsrichter und hat ruhig auf ihn eingeredet. Natürlich war das eine Beeinflussung. In diesem Fall auch eine positive für Streller», fasst Bickel seine Ausführungen zusammen.

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Von versauten Geburtstagen

Daniel Wermelinger indes glaubt nicht, dass sich Unparteiische so einfach von den Worten eines Spielers verunsichern lassen. Fast mehr Mühe hat er selber aber auch nicht mit Spielern, sondern mit Funktionären, Präsidenten und anderen Klubmitgliedern, die ihm gerne auch mal einen Geburtstag etwas versauen.



«Oft bekomme ich schon während einer Partie etliche Whatsapp-Nachrichten», so Wermelinger. «Schon wieder einen Penalty verpasst», gehört dabei noch zu den freundlicheren Rückmeldungen. Aber Wermelinger hat gelernt damit umzugehen. «Das gehört als Blitzableiter auch einfach dazu.»

In der Sendung Heimspiel – Der Fussballtalk vom 21. Oktober sprechen Daniel Wermelinger, NZZ-Sportjournalist Peter B. Birrer und blue-Fussballexperte Fredy Bickel über die Tücken des VAR, die psychologischen Seiten des Schiedsrichter-Seins und wie es in naher Zukunft mit dem VAR weitergehen soll.

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