Am Mittwoch wird Pajtim Kasami in Basel vorgestellt und meldet sich mit einer Kampfansage zu Wort. In der Tat spricht einiges dafür, dass der zwölffache Nationalspieler die erhoffte Verstärkung für die Bebbi ist.
Bereits bei seiner Vorstellung macht Neuankömmling Pajtim Kasami klar, dass er beim zuletzt kriselnden FC Basel Grosses vorhat. «Man braucht jetzt wieder das Vertrauen, dann können wir um den Meistertitel mitspielen. Das hat für mich auch den Reiz ausgemacht: Ich will unbedingt Meister werden», betont der 28-Jährige an der Pressekonferenz. «blue sport» nennt fünf Gründe, wieso Kasami sein hohes Ziel womöglich bereits in der laufenden Saison erreichen kann.
FCB-Präsident Bernhard Burgener hat Wort gehalten und für die angekündigten Verstärkungen gesorgt. Mit Timm Klose und Pajtim Kasami holt er kurz vor der Schliessung des Transferfensters zwei grosse Namen mit der nötigen Erfahrung an Bord. Und das ist nur das Ende der Liste. «Wir haben noch Andrea Padula geholt, wir haben Heinz Lindner geholt, auch Edon Zhegrova. Wir haben wirklich investiert», sagt Burgener im «FCB Total».
Die Transferoffensive habe möglich gemacht, dass der FCB in den letzten Monaten nicht weniger als elf Abgänge zu verzeichnen hatte. Das habe Luft gegeben, um in diesem Sommer anzugreifen. Gesagt, getan – und plötzlich erscheint der Meistertitel beim Blick auf das Basler Personal wieder in Reichweite.
Im Schlussspurt der Transferbemühungen gelingt es Burgener und Co. zudem, mit Pajtim Kasami das womöglich noch fehlende Puzzle-Teil in der Mannschaft zu verpflichten. Man komme so dem Wunsch von Trainer Sforza nach, auf jeder Achse zwei bis drei erfahrene Spieler zu haben. Kasami soll das zentrale Mittelfeld verstärken, wo zurzeit Not am Mann ist: Sowohl Taulant Xhaka als auch Luca Zuffi fallen länger aus.
Für FCB-Legende Erni Maissen ist unbestritten: «Bei ihm weiss man immer, was man bekommt. Er ist keiner der Spieler, die einmal brillieren und man ihn dann für mehrere Spiele nicht mehr sieht. Das ist genau das, was es noch brauchte im Mittelfeld», sagt er gegenüber «telebasel».
120 Spiele in der Super League hat der 1,88 Meter grosse Mittelfeldspieler für Bellinzona, Luzern und Sion bereits absolviert und dabei 28 Tore erzielt. Kasami kennt den Schweizer Fussball bestens und weiss aus dem Ausland auch, wie man Titel gewinnt. Mit Olympiakos Piräus wird er 2015 und 2016 griechischer Meister.
Dass er mit seiner Erfahrung beim FCB eine Führungsrolle einnehmen soll, ist Kasami bewusst: «Es wird von mir erwartet, dass ich meine Leader-Qualitäten in Bezug auf die jungen Spieler einbringe. Ich soll ihnen helfen. Ich fühle mich zwar selber noch jung, ich bin 28, aber man muss die jungen Spieler führen. Es ist Gold wert, wenn man Erfahrungen weitergeben kann. Das kann man nicht kaufen.»
Im Unterschied zu einem jungen Talent ist der FC Basel für Kasami keine Durchgangsstation auf dem angestrebten Weg ins Ausland. Die Gefahr, dass er von einem grossen Klub in einer grösseren Liga abgeworben wird, ist deshalb überschaubar. Das bekräftigt Kasami bei seiner Vorstellung: «Für mich ist der Schritt zum FCB kein Zwischenschritt. Ich habe hier einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben. Und ich kann mir auch mehr als zwei Jahre vorstellen.»
Nach einer Niederlage in der dritten Quali-Runde der Europa League gegen CSKA Sofia spielt der FCB in dieser Saison nicht europäisch. Weil so eine Doppel- oder gar Dreifachbelastung wegfällt, kann sich das in der Meisterschaft aber auch positiv auswirken. So kann der FCB seine dank der Neuverpflichtungen gesammelten Kräfte bündeln und sich ausschliesslich auf die nationalen Wettbewerbe fokussieren. Mit einem hungrigen Pajtim Kasami.