Noch ehe der erste Ball in der dieci Challenge League rollt, zeigt sich Winterthur-Geschäftsführer Andreas Mösli im Interview mit «blue Sport» alles andere als erfreut über die aktuelle Lage in der Liga.
Saisonauftakt in der Challenge League. Endlich wieder Schweizer Fussball. Doch das gilt nur für vier Teams, denn drei der fünf angesetzten Spiele der 1. Runde finden nicht wie geplant statt. Die Partie zwischen Xamax und Aarau wurde aufgrund des hohen Pegelstands des Neuenburger Sees verschoben. Die zwei anderen Partien fielen aufgrund von Corona-Fällen bei Kriens und Thun ins Wasser.
Winterthur ist eines der glücklichen Teams, das beim Saisonauftakt antreten darf. Freude will bei Geschäftsführer Mösli deshalb aber vor dem Gastspiel bei Stade Lausanne-Ouchy nicht aufkommen. Ihm stossen die Corona-Fälle sauer auf. «Es ist sehr ärgerlich, aber auch bedenklich, dass das zum Saisonstart schon wieder beginnt. Aber vielleicht ist es auch der richtige Warnschuss im richtigen Moment. So dass man jetzt noch reagieren kann.»
Es sei wichtig, dass alle verstehen würden, dass die Pandemie noch nicht zu Ende sei. «Im Gegenteil, wir sind noch voll drin», so Mösli. Er habe das Gefühl, dass dieses Bewusstsein vielerorts fehle.
Nur ungerne erinnert er sich an die letzte Saison zurück, als sein Team einen ganzen Monat lang nicht Fussball spielen konnte. «Das war natürlich die Hölle für die Spieler. Und das darf einfach nicht mehr passieren.» Es sei auch fürs Image des Fussballs nicht gut. «Wir müssen uns da wirklich voll dem Thema widmen und es ernst nehmen.»
Im Endeffekt brauche man «auch ein bisschen Glück», meint Mösli. Bei Thun habe es nur einen Fall gegeben, doch nun müsse die ganze Mannschaft in Quarantäne. Die genauen Umstände kenne er nicht.
Aber beim FC Winterthur sei die Mannschaft immer noch in acht Kabinen aufgeteilt, damit wolle man genau ein solches Szenario verhindern, sollte mal etwas passieren. Auch würden bei ihnen jede Woche Massentests durchgeführt. Er gibt auch zu bedenken, dass man das Bewusstsein der Spieler immer wieder für die Corona-Problematik schärfen müsse.