Reaktionen zum Abstiegskrimi Constantin: «Wir waren klinisch tot, jetzt sind wir immerhin nur noch auf der Intensivstation»

tbz

21.5.2021

Daumen hoch bei Christian Constantin: Sein FC Sion rettet sich am letzten Spieltag in die Barrage.
Daumen hoch bei Christian Constantin: Sein FC Sion rettet sich am letzten Spieltag in die Barrage.
Bild: Keystone

Der FC Vaduz muss nach der 1:4-Pleite beim FCZ am letzten Spieltag den direkten Weg in die Challenge League antreten. Derweil ist die Erleichterung bei Sion gross. Die Reaktionen zum Abstiegskrimi.

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«Wir waren sicherlich eine Bereicherung für die Liga und haben für sehr viel Spass gesorgt», analysiert Vaduz-Trainer Mario Frick nach dem 1:4 im Letzigrund den bitteren Saisonabschluss seiner Mannschaft. Der 46-Jährige hat mit seiner Mannschaft für etliche Einträge im Vaduzer Geschichtsbuch gesorgt. Trotzdem steigen die Liechtensteiner ab.

«Wir konnten sehr grosse Coups landen, haben zum ersten Mal in der Geschichte gegen den FCZ und in Basel gewonnen», so Frick weiter. «Schlussendlich stehst du da und bist einfach bedient.»

Auch Captain und Torhüter Benjamin Büchel ist enttäuscht: «Ich hoffe, wir haben wenigstens gezeigt, dass man auch mit wenigen Mitteln, dafür mit Teamgeist, Wille und Mentalität viel erreichen kann.»

Der Wind in Sion dreht

«Was soll man denn zu den Spielern sagen? Ehrlich gesagt sind Worte nutzlos, wenn du auf dem Feld nicht rennst!» – so wies Sion-Präsident Christian Constantin seine Spieler vor wenigen Tagen noch in die Schranken. 

Nach dem euphorischen 4:0-Erfolg gegen den FC Basel hat der Wind im Wallis gedreht. «Heute war von der ersten Minute an eine richtige Mannschaft auf dem Platz», meint Trainer Walker nach dem Schlusspfiff, bleibt aber vor dem Barrage-Kracher gegen Thun vorsichtig: «Es darf nicht sein, dass man nur mit dem Messer am Hals gute Leistungen zeigt. Jetzt müssen wir Kontinuität in unsere Leistungen bringen.» Der Sieg gegen Basel bringe schliesslich gar nichts, wenn man in den Spielen gegen Thun «nicht die gleiche Leistung wie heute auf den Platz bringt», so Walker.

Auch Constantin warnt vor den nächsten beiden Partien. «Ich bin stolz auf unsere Leistung gegen Basel. Aber die zählt gegen Thun nichts mehr. Jetzt geht es erst richtig los.»



Der Präsident hatte zuvor während 90 Minuten auf der Tribüne auf der Höhe der Sittener Angriffszone unentwegt auf den Platz geschrien und die Mannschaft angefeuert. «Angreifen! Absichern! Arbeiten! Nicht aufgeben!», war immer wieder zu hören. Und als der Abend in Sitten zu Ende ging, war auch Constantin um grosse Worte nicht mehr verlegen: «Wir waren klinisch tot. Jetzt sind wir immerhin nur noch auf der Intensivstation.»