Zu hohe Erwartungen? «Die Presse hat England stets zu viel Druck gemacht»

Von Manuel Rothmund & Martin Abgottspon

25.11.2022

Scott Sutter: «Die Presse hat England stets zu viel Druck gemacht»

Scott Sutter: «Die Presse hat England stets zu viel Druck gemacht»

Scott Sutter ist englisch-amerikanischer Doppelbürger. Für wen schlägt sein Herz? Der ehemalige YB-Spieler erklärt, welchen Stellenwert der Fussball in den USA hat und wie England unter der nationalen Presse gelitten hat.

25.11.2022

Scott Sutter ist in England geboren und lebt seit vielen Jahren in den USA. Für wen schlägt sein Herz? Der ehemalige YB-Spieler erklärt, welchen Stellenwert der Fussball in den USA hat und wie England unter der nationalen Presse gelitten hat.

Von Manuel Rothmund & Martin Abgottspon

25.11.2022

Mit einem fulminanten 6:2-Erfolg gegen den Iran sind die Engländer in diese WM gestartet. Einmal mehr hofft man im Mutterland des Fussballs, endlich wieder einmal den Pokal zu holen. Immer wieder zählten die Three Lions zumindest zum erweiterten Favoritenkreis. Doch immer wieder sind sie am Druck der grossen Hoffnungen gescheitert.

«Die hohe Erwartungshaltung, vor allem bei den Medien, war in der Vergangenheit oft ein Nachteil», meint Scott Sutter im Interview mit blue Sport. «Erschwerend hinzu kommt, dass die Presse eher negativ über die Nationalmannschaft berichtete und den Druck damit noch mehr erhöht hat.»

WM-Round-up: Ein Kung-Fu-Kick und Katar schreibt WM-Geschichte

WM-Round-up: Ein Kung-Fu-Kick und Katar schreibt WM-Geschichte

Tag 6 in Katar: blue Sport blickt im Round-up auf den Auftakt zum zweiten Spieltag der WM-Gruppenphase.

25.11.2022

Seit kurzem geht man Hand in Hand

Inzwischen habe aber ein kleiner Wandel stattgefunden, wie Sutter festhält. Schon bei der letzten EM habe man gemerkt, dass alle «in die gleiche Richtung gehen». Und dennoch weiss natürlich jeder Spieler, dass im Endeffekt nur der WM-Titel gut genug ist. 

In der Gruppe mit Iran, USA und Wales gelten die Engländer als klarer Favorit auf den Gruppensieg. Beim zweiten Gruppenspiel gegen die USA sind die Karten klar verteilt. «Man weiss inzwischen aber auch, dass es auf internationaler Ebene keine einfachen Spiele mehr gibt», so Sutter. Die Siege von Saudi-Arabien oder Japan haben das einmal mehr unterstrichen.

Pulisic der England-Schreck?

Doch wer könnte für die Engländer denn zur Gefahr werden am Freitagabend? Scott Sutter hat auf diese Frage eine klare Antwort: «Christian Pulisic». Der Chelsea-Legionär hat in den USA inzwischen schon fast eine Art Legenden-Status, vor allem auch deshalb, weil er in verschiedenen Werbungen zu sehen ist und auf Social Media eine grosse Anhängerschaft hat.

Für die Amerikaner geht es aber in erster Linie darum, die Gruppenphase zu überstehen. Egal wie die Partie dabei gegen England ausgeht, muss dafür im letzten Gruppenspiel gegen den Iran ein Sieg her. Alles was dann folgt, ist Zugabe. Und anders als die englischen Medien weiss die amerikanische Presse dann auch, wie man dieses Primärziel so richtig feiert.