Top- und Flop-11 Zwei Schweizer in der Top-11 der 3. Runde – Drei Real-Spieler floppen

Patrick Lämmle

28.6.2018

Nach jedem Spieltag präsentieren wir Ihnen unsere Top- und Flop-11 der Runde. Auch in der 3. Runde adeln wir zwei Schweizer.

In jeder Runde stehen 352 Spieler in der Startelf, 96 «Joker» können dazu kommen, wenn jede Mannschaft das Wechselkontingent voll ausschöpft. Da wird es kaum möglich sein, dass sich alle einig werden, wer in die Top-, respektive Flop-Mannschaft der Runde gehört. Jeder darf und soll seine eigene Meinung haben, wichtig ist ja nur, dass man diese auch begründen kann. Und genau das wollen wir hier tun.

Unsere Top-Elf präsentieren wir Ihnen in der Galerie am Anfang des Artikels. Etwas weniger glamourös, der Leistung der Spieler entsprechend, folgt unsere Flop-11 in reiner Textform.

Flop-11: Diese Spieler haben die Erwartungen nicht erfüllt

Torhüter

Igor Akinfejew (Russland): Die Euphorie nach den beiden klaren Siegen gegen Saudi Arabien (5:0) und Ägypten (3:1) war gross, erlitt aber nach dem 0:3 gegen Uruguay einen Dämpfer. Insbesondere Goalie Akinfejew zieht einen rabenschwarzen Tag ein und sieht bei den ersten beiden Gegentoren schlecht – oder zumindest nicht gut – aus. Im Achtelfinal trifft Russland auf Spanien. Ein Sieg scheint nicht unmöglich, doch nur mit einem Akinfejew in Topform.

Verteidiger

Trent Sainsbury (Australien): Im Spiel gegen Peru ist das Defensivverhalten des GC-Verteidigers alles andere als gut. Vor dem 0:1 unterschätzt er zuerst den langen Ball und verweigert dann jegliche Gegenwehr, so dass Guerrero viel Zeit hat, um eine präzise Flanke in den Sechzehner zu schlagen.

Mats Hummels (Deutschland): Er hat kurz vor Schluss – beim Stand von 0:0 – die Möglichkeit aus sechs Metern das deutsche Desaster abzuwenden, doch er köpft den Ball übers Tor. Solche Chancen lässt sich Hummels im Normalfall nicht entgehen.

Sergio Ramos (Spanien): Das erste Tor Marokkos ist eigentlich eine Co-Produktion von Inesta und Ramos. Iniesta spielt einen schlampigen Pass und Ramos schaut nur dumm aus der Wäsche anstatt den Ball noch irgendwie wegzudreschen. Khalid Boutaib sagt dankeschön, zieht alleine auf De Gea los und zimmert das Leder unhaltbar in die Maschen. Beim zweiten Gegentreffer verliert Ramos nach einer Ecke das Kopfballduell gegen Youssef En-Nesyri. Der Champions-Leauge-Sieger kann sich bei Iago Apsas bedanken, dass er in der 91. Minute noch den Ausgleich erzielt.

Mittelfeldspieler

Mesut Özil (Deutschland): Der Mann mit der feinen Klinge, der sonst so kluge Passgeber, ist in Russland nur ein Schatten seiner selbst. Vielleicht hat ihm die heftige Kritik vor der WM (nach dem Foto mit Erdogan) doch mehr zugesetzt als man zu glaubte.

Toni Kroos (Deutschland): Gegen Schweden noch der Heilsbringer, will ihm gegen Südkorea nichts gelingen. Schlimmer noch, er spitzelt den Ball nach einer Ecke direkt vor die Füsse von Young-Gwon Kim, der keine Mühe hat den Ball über die Linie zu drücken. Es ist der endgültige Todesstoss für Deutschland in der 92. Minute. Dass dann in der 96. Minute auch noch das 0:2 fällt, ist eine Randnotiz.

Denis Zakaria (Schweiz): Hätte er nicht das 2:1 von Drmic vorbereitet, so wäre der 21-Jährige als einer der schlechtesten Einwechsspieler der letzten Jahre in die Geschichte eingegangen. Er spielt Fehlpässe, sieht Gelb und verursacht dann auch noch einen Penalty. War es die pure Nervosität? War er übermotiviert? Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen: Zakaria kann es viel besser.

Carlos Vela (Mexiko): Gegen Schweden ist er ein echter Chancentod und verfehlt sogar das leere Tor. Das hätte böse ins Auge gehen können, hätte Deutschland seine Pflicht erfüllt und Südkorea geschlagen – haben sie bekanntlich nicht und deshalb steht Mexiko trotzdem im Achtelfinal.

Angreifer

Cristiano Ronaldo (Portugal): Er verschiesst gegen Iran beim Stand von 1:0 einen Elfmeter und verpasst so die Chance, den Deckel draufzumachen. Nicht auszudenken, was sich der Superstar hätte anhören müssen, hätte Iran in der 93. Minute tatsächlich noch den Siegtreffer erzielt… Und dann war da auch noch dieses Foul, das für viele mit Rot hätte bestraft werden müssen. Allerdings war das wohl eher Wunschdenken der Ronaldo-Hasser, denn mit einer Tätlichkeit hatte das reichlich wenig am Hut, Gelb geht in Ordnung.

Higuain (Argentinien): In der 80. Minute haut er beim Stand von 1:1 einen Ball aus acht Metern weit übers Tor – ein Resultat, das das Aus für Argentinien bedeutet hätte. Einem Stürmer vom Format Higuain darf so etwas nicht passieren, ganz besonders nicht in einem Spiel, indem Torchancen Mangelware sind.

Robert Lewandowski (Polen): Drei Spiele, null Tore! Lewandowski ist eine der grössten Enttäuschungen dieser WM.

Zurück zur Startseite