«Weitere Rote Karte für praktisch nichts» Diskussionen um den Platzverweis von Remo Freuler

sda

3.7.2021 - 07:00

Für Remo Freuler war es nicht die erste umstrittene Rote Karte in einem wichtigen Spiel in diesem Jahr. 
Für Remo Freuler war es nicht die erste umstrittene Rote Karte in einem wichtigen Spiel in diesem Jahr. 
Bild: Keystone

Die Rote Karte von Remo Freuler sorgt für den Bruch im Schweizer Offensivspiel. Die Schweizer Protagonisten halten sich mit der Kritik am englischen Schiedsrichter Michael Oliver aber zurück.

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Zwar retteten sich die Schweizer im EM-Viertelfinal gegen Spanien dank einer heroischen Abwehrschlacht in die Verlängerung und ins Penaltyschiessen. Und trotzdem, der Entscheid des englischen Schiedsrichters Michael Oliver, Remo Freuler für sein Tackling gegen Gerard Moreno in der 77. Minute vom Platz zu stellen, war höchst umstritten – und reduzierte letztlich die Chance der Schweizer massiv, das Spiel innerhalb von 120 Minuten zu ihren Gunsten zu entscheiden.

«Schade, haben wir die Rote Karte bekommen, sonst wäre das Spiel sicher noch offener gewesen», sagte Xherdan Shaqiri, der in Abwesenheit von Granit Xhaka die Mannschaft als Captain auf das Feld geführt hatte. Zu zehnt sei es gegen diese Spanier schwierig gewesen, so der Torschütze zum 1:1. Als «heavy» bezeichnete Yann Sommer den Platzverweis. Aufgrund der numerischen Unterzahl rückte der Schweizer Keeper danach immer stärker in den Fokus, nachdem er zuvor wenig Gelegenheit gehabt hatte, sich auszuzeichnen.

Einen Vorwurf muss sich Freuler gefallen lassen

Anders sah es Gary Linker, der frühere englische Internationale und einer der profiliertesten Fussball-Experten weltweit. «Eine weitere Rote Karte für praktisch nichts», echauffierte sich der BBC-Moderator auf «Twitter». Freulers Tackling war zwar hart, aber nicht brutal, so dass auch eine Verwarnung eine angemessene Strafe für den Schweizer Mittelfeldspieler gewesen wäre.



Den Vorwurf, den sich Freuler gefallen lassen muss, ist, dass ihn eine technische Unsauberkeit bei der Ballannahme in die Bredouille gebracht hat, aus der er sich mit einer ungestümen Aktion befreien wollte. Ein Fehler, den er und sein Team letztlich teuer bezahlten. Für ihn war es nicht die erste umstrittene Rote Karte in einem wichtigen Spiel in diesem Jahr. Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid Ende Februar flog der Mittelfeldspieler von Atalanta Bergamo bereits in der 17. Minute vom Platz.

Nationaltrainer Vladimir Petkovic wollte aus dem Platzverweis keine Polemik machen, nahm seinen Spieler allerdings in Schutz. «Die Rote Karte war fragwürdig, es war ein zu harter Entscheid, da Remo ja den Ball gespielt und das Bein nicht durchgestreckt hatte», sagte der Tessiner. In England würden solche Aktionen teilweise nicht einmal als Foul gepfiffen werden. Der Engländer Michael Oliver sah es an diesem Abend in St. Petersburg anders.

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