Viel Spott und Häme musste Alvaro Morata nach seinen teils unglücklichen Auftritten in der Gruppenphase über sich ergehen lassen. Beim Krimi gegen Kroatien war der spanische Angreifer dann wieder Matchwinner.
Zwischen diesem Titel-Hattrick und dem epischen 5:3 gegen Kroatien am Montagabend in Kopenhagen hatte diese Fussball-Grossmacht aber nie wieder zu den besten acht Teams eines bedeutenden Turniers gehört.
Luis Enrique änderte dies gleich bei seiner ersten EM – und er änderte es mit seiner eigenen, von ihm neu formierten Mannschaft. Zum spanischen Kader gehört kein einziger Profi von Real Madrid. Vier Spieler aus der Anfangsformation gegen Kroatien waren erst 24 Jahre alt oder noch deutlich jünger.
Das entscheidende Tor zum 4:3 in der 100. Minute schoss mit Alvaro Morata von Juventus Turin ausgerechnet der Stürmer, der während der Vorrunde nach mehreren vergebenen Chancen noch vom eigenen Publikum angefeindet wurde. Der 28-Jährige hatte zuvor sogar von Morddrohungen berichtet, von Anfeindungen gegen seine Familie.
Morata ist dankbar für das Vertrauen – Jubel à la Torero
Sein Trainer aber hielt immer an ihm fest. «Ich denke nicht, dass es irgendwo auf der Welt einen Nationaltrainer gibt, der Morata nicht wertschätzen würde», hielt er fest. «Wir müssen froh sein, einen Stürmer wie ihn zu haben.»
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Morata erläutert im Interview mit dem Radiosender «Cadena SER», wie gut das Verhalten von Luis Enrique tat: «Ich habe ihm gesagt, dass ich mich stark fühle. Ich danke ihm für sein Vertrauen. Wenn man weniger schöne Momente durchlebt, hilft es sehr, eine Gruppe wie die unsere zu haben.»
Sein tolles Tor (im Video ab 5:05 Minuten) beschreibt er so: «Ich wusste, dass ich anderthalb oder zwei Sekunden Zeit haben würde, um mich zu platzieren – zum Glück ging es gut auf.»
Danach zeigte er einen Torjubel im Torero-Stil: «Ich mag den Stierkampf nicht, aber es ist ein passendes Beispiel – man muss sehr gut vorbereitet sein, um zu wissen, dass man für ein paar Zentimeter oder Sekunden einen Misserfolg oder Erfolg haben kann», so Morata.
Respekt vor der Schweiz
Morata will sich nicht ablenken lassen von störenden Faktoren: «Man muss darauf vorbereitet sein, dass sie mich kritisieren, aber ich will einfach alles für die Mannschaft geben.» Es selbst ist sich offenbar im Klaren darüber, was die Gründe für den Unmut über seine Person sind: «Ich weiss, warum sie mich auspfeifen.» Er werde es aber erst nach dem Turnier sagen. Morata: «Es sind nicht alle. Es gibt Leute, die mich mehr oder weniger mögen, aber sie sollten wissen, dass ich für die Auswahl viel opfere.»
Fr 02.07. 17:00 - 20:30 ∙ SRF zwei ∙ 210 Min
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Er warnt davor, den Viertelfinal-Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: «In der Theorie mag die Schweiz unterlegen sein, aber nach unseren Spielen gegen sie wissen wir, dass das nicht der Fall ist. Wir müssen an uns glauben, damit wir nach London kommen – das ist unser Ziel.»