Ein absoluter Neuling Noch kein einziges A-Nati-Spiel: Warum nominiert Löw Petersen?

Jogi Löw hat sein WM-Kader bekannt gegeben und überrascht mit einigen Namen. Weltmeister-Torschütze Mario Götze streicht er aus dem Kader, dafür ist Neuling Nils Petersen dabei. 

Nils Petersen hat diese Saison vor allem mit einem «Focus»-Interview auf sich aufmerksam gemacht, in dem er im Dezember knallhart seine Karriere analysierte: «Ich habe nichts gelernt, keine Ausbildung gemacht, die anderen Leute können wahrscheinlich viel mehr als ich. Salopp gesprochen, verblöde ich seit zehn Jahren, halte mich aber über Wasser, weil ich ganz gut kicken kann.» 

Jetzt kriegt der Freiburg-Stürmer sein erstes WM-Aufgebot und sorgt erneut für Aufsehen. «Die Nominierung ist eine sehr grosse Ehre für mich», wird Petersen von «Focus» zitiert. «Ich habe damit nicht wirklich gerechnet und bin sehr dankbar. Die Chance dabei sein zu können, ist die Krönung der Saison.» 

Den Ligaerhalt hat der SC Freiburg  gerade noch geschafft. Doch persönlich lief es Petersen mit 15 Toren gut und das hat auch Nationaltrainer Löw erkannt. «Bei einer Mannschaft, die nicht wahnsinnige Torchancen herausspielt, hat er 15 Tore erzielt», sagt Löw, der Petersen zum ersten Mal aufbietet. Der 29-Jährige hat also noch kein einziges A-Nati-Spiel bestritten. An Olympia 2014 holte der Deutsche die Silbermedaille. Dabei blieb es. Jetzt hat Löw eine besondere Rolle für ihn vorgesehen. «Er hat immer einen fitten Eindruck gemacht und ist auch ein sehr guter Joker. Mein Gefühl ist, dass er mit der Aufgabe wächst. Von ihm verspreche ich mir einiges.» Petersen gilt mit seinen 20 Toren nach einer Einwechslung als Rekordhalter in der Bundesliga.