Nati wirklich der Favorit? «Die Schweiz ist ein Traumgegner!» Das sagen die Schweden vor dem WM-Achtelfinal

jar

28.6.2018

Die Schweiz trifft am Dienstag im WM-Achtelfinal auf Schweden.
Die Schweiz trifft am Dienstag im WM-Achtelfinal auf Schweden.
Getty Images

Viele Schweizer bezeichnen Schweden als machbaren Gegner. Aber auch beim Kontrahenten träumt man bereits vom WM-Viertelfinal.

Deutschland oder Mexiko? Vor den letzten Gruppenspielen an diesem denkwürdigen Mittwoch stritten sich die Schweizer noch, welches der beiden Teams der Nati besser liegen würde. Und jetzt kommt's doch komplett anders. Nach ihrem 3:0-Erfolg über Mexiko und Deutschlands 0:2-Pleite gegen Südkorea sind die Schweden Gruppensieger und fordern am Dienstag im Achtelfinale die Petkovic-Elf.

Auf dem Papier ist die Schweiz zu favorisieren. Schweden hat kein Team gespickt mit Top-Stars. Nur Emil Forsberg, Offensivakteur und Standardspezialist von RB Leipzig, und Victor Lindelöf, Ersatz-Innenverteidiger bei Manchester United, haben internationale Klasse auf Champions-League-Niveau. Vor allem in der Offensive hätten uns die Mexikaner und die Deutschen doch etwas mehr Angst gemacht.

Hand aufs Schweizerkreuz! Die Schweden nehmen wir gerne.

«Schweden ist machbar», sagt auch Valon Behrami nach dem 2:2 gegen Costa Rica. Blerim Dzemaili denkt sogar schon einen Schritt weiter: «Diese WM ist voller Überraschungen, und ich glaube, wir können die Überraschungsmannschaft sein.»

Die Schweiz als Traumgegner

Aber auch die Skandinavier sind froh, sich mit der Schweiz messen zu können. Zumindest machen die schwedischen Medien und auch die Spieler nicht den Anschein, Angst vor der Schweizer Nati zu haben.

«Traumgegner für Schweden – im Achtelfinal wartet die Schweiz», schreibt etwa die Zeitung «Dagens Nyheter». Der WM-Reporter des «Sydsvenskan» ist dankbar: «Hallo Schweiz, danke, dass wir nicht gegen Brasilien antreten müssen!» Und die «Aftonbladet» träumt sogar schon vom grossen Coup: «Es könnte ein neuer Sommer 1994 werden.» Damals schaffte es Schweden bis in den Halbfinal und wurde am Ende Dritter.

Stürmer Marcus Berg macht klar, dass die Schweden jetzt überhaupt nichts mehr zu verlieren hätten. «Wir haben bewiesen, was wir können. Wir haben jetzt alle Chancen und werden weitermachen wie bisher», sagt er nach dem Achtelfinaleinzug. Sein Teamkollege Ola Toivonen ist ehrlich: «Lieber die Schweiz als Brasilien.» 

Daniel Nannskog, ehemaliger Nationalspieler und Experte beim schwedischen TV-Sender «SVT-Sport», sagt, die Schweizer seien zwar gut organisiert und gefährlich in der Offensive, «aber ich denke, die liegen Schweden ganz gut.»

Stichtag ist der 3. Juli. Am Dienstag kämpft die Nati ab 16 Uhr (Schweizer Zeit) in St. Petersburg um den erstmaligen Einzug in einen WM-Viertelfinal seit 1954. 

Zurück zur Startseite