Corona-Fälle vor EM-Start Spanien reagiert mit Reserve-Kader – schwedischer Jungstar Kulusevski unvorsichtig

sm

9.6.2021 - 15:50

Spanien-Coach Luis Enrique hat vor dem Turnierstart viele Sorgen.
Spanien-Coach Luis Enrique hat vor dem Turnierstart viele Sorgen.
Bild: Getty

Spaniens Nationalmannschaft bereitet sich auf weitere positive Corona-Tests vor. Der Verband bestätigte, dass elf zusätzliche Spieler in die sogenannte Reserve-Blase berufen wurden, die parallel zum eigentlichen EM-Kader trainiert. Auch Gegner Schweden beklagt positive Fälle.

9.6.2021 - 15:50

Das eigentliche Kader der Iberer kann nach den positiven Befunden von Captain Sergio Busquets und Diego Llorente nur individuell und damit in der finalen Vorbereitungsphase vor dem Turnier eingeschränkt arbeiten.

Bei den in das Reserve-Kader einberufenen Profis handelt es sich um Spieler der U21, die am Dienstagabend bereits anstelle der A-Nationalmannschaft das Testspiel gegen Litauen absolvierten und mit 4:0 gewannen.

Diese elf Spieler stossen zu den sechs Akteuren, die Nationalcoach Luis Enrique seit Bekanntwerden des Corona-Falls von Busquets am Sonntag nachträglich berief. Spaniens Notfallteam trainiert abgekapselt von dem auf 22 Spieler geschrumpften EM-Team. Die Spanier stellen sich schon einmal darauf ein, dass es nicht bei Busquets und Llorente bleiben könnte.



Verbandschef Luis Rubiales hatte am Rande der Partie gegen Litauen entsprechende Andeutungen gemacht: «Es können mehr positive (Befunde) kommen, es ist wahrscheinlich, dass das passiert.» Am kommenden Montag sollten die Spanier planmässig gegen Schweden in die EM-Endrunde starten.

Auch Gegner Schweden hat zwei Corona-Fälle zu beklagen

Bei Spaniens Auftaktgegner Schweden herrscht ebenfalls maximale Anspannung. Als erster von zwei Spielern wurde Dejan Kulusevski positiv auf das Coronavirus getestet. Der Profi von Juventus Turin und dessen Freundin seien von seiner Schwester und deren Freund zum Essen eingeladen worden.

Als er dorthin gekommen sei, seien auch einige seiner Freunde dort gewesen – «als kleine Überraschung», wie der schwedische Nati-Coach Janne Andersson sagte. Kulusevski sei in der Grundannahme dorthin gegangen, dass er bereits vorher Covid-19 gehabt hatte und sich deshalb nicht noch einmal hätte infizieren können.

«Er bedauert wirklich sehr, bei dem Essen und bei der Zusammenkunft dabei gewesen zu sein», betonte Andersen. Er glaubt aber nicht, dass sich Kulusevski bei diesem Treffen angesteckt hat.

Dennoch sei dies kein guter Entschluss gewesen, betonte der Coach. Auf Twitter tauchte ein Video auf, das Kulusevski mit mehreren Personen in einer Wohnung zeigt. Es soll am 31. Mai entstanden sein, als die Mannschaft frei gehabt hatte.

Kurz darauf wurde auch Mattias Svanberg positiv getestet. Kulusevski war erst gar nicht mitgekommen zur finalen Phase der Vorbereitung in Göteborg, Svanberg wurde sofort im Teamhotel isoliert.

In einer Krisensitzung am Dienstagabend verschärften die Schweden auch noch mal die Sicherheits- und Hygienemassnahmen. Der Sechs-Punkte-Plan umfasst unter anderem noch mehr Tests, dazu Teambesprechungen in kleinen Gruppen und grösstmöglichen Räumen. Schliesslich sollen die Behandlungen von Spielern im Freien zeitlich begrenzt werden.

sm