Kuriose RegelTorjubel kosteten Portugal und England beinahe den Sieg
pat
19.6.2018
Zurzeit kursieren in den sozialen Medien Videos und Bilder vom Torjubel der Portugiesen und der Engländer. Und die sorgen für ordentlich Gesprächsstoff.
Nach dem direkt verwandelten Freistoss von Ronaldo gibt es bei den Portugiesen kein Halten mehr. Alle sprinten sie dem Retter hinterher und feiern den Treffer ausserhalb des Spielfelds. Nur José Fonte stoppt kurz vor der Seitenlinie abrupt.
During Cristiano’s hat-trick celebration, all Portuguese players were celebrating with him except one who had to stay inside the pitch as FIFA states if all 'outfield players' are off the pitch during celebrations, opposing team can kickoff the game. 🇵🇹 pic.twitter.com/u8ewWV3Zz6
— The Football Arena (@BantsFootballFC) 18. Juni 2018
Fast gleich sieht es nach dem Siegtor von Harry Kane im Spiel gegen Tunesien aus. Alle werfen sich ausserhalb des Spielfelds auf den Torschützen. Nur Kieran Trippier bleibt in der gegnerischen Platzhälfte stehen.
For the benefit of doubt...
This images are from England vs Tunisia #Worldcup game.. This has been happening, but just that football fans never take note. Ronaldo does this plenty of times but football fans never knew the 'why'.
— The Football Arena (@BantsFootballFC) 18. Juni 2018
Haben Trippier und Fonte ihre Teams gerettet?
Im Regelwerk steht, dass sich beim Anstoss alle Spieler in der eigenen Spielfeldhälfte aufhalten müssen. Das tun die jubelnden Spieler nicht, also darf doch nicht weitergespielt werden?
Doch, zumindest theoretisch schon. Denn für die Spieler, die nicht auf dem Feld stehen, greift diese Regel nicht. Die Torhüter wären zu diesem Zeitpunkt die einzigen Spieler gewesen, die auf dem Platz – und das in der eigenen Platzhälfte – gestanden hätten. Sprich die Spanier und Tunesier hätten ankicken dürfen, um dann ohne Gegenwehr auf den Goalie loszustürmen. Doch Fonte und Trippier haben das verhindert, in dem sie das Feld nicht verliessen und in der gegnerischen Platzhälfte stehen geblieben sind.
Ob der Schiedsrichter tatsächlich die Partie hätte weiterlaufen lassen? Wir wagen es zu bezweifeln, denn schwarz auf weiss steht diese Regel nicht im Regelwerk. Man muss da schon mehrere Regeln kombinieren, um zum Schluss zu kommen, dass das Spiel hätte fortgesetzt werden dürfen. Doch Trippier und Fonte wollten sich schlichtweg nicht auf das Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters verlassen und gingen deshalb auf Nummer sicher. Sicherlich nicht die dümmste Entscheidung.