England gegen Italien lautet das Finale der EM 2021. Nicht nur sportlich, auch musikalisch treffen zwei Schwergewichte aufeinander. Die zwei inoffiziellen National-Hymnen der Finalisten im Duell.
09.07.2021, 10:15
09.07.2021, 16:03
SB10/DPA
Mancini und Vialli musizieren mit Nannini
1990 war «Un'estate italiana» der WM-Hit. 31 Jahre nach dem Turnier im eigenen Land singen die Italiener das Lied bei der EM wieder gerne – sehr zur Freude von Gianna Nannini, die zusammen mit Edoardo Bennato den Hit sang.
«Ich glaube, es ist ein Lied, das ewig für den Fussball gemacht ist, eine Hymne, die in diesem Moment eine grosse Schwingung auslöst», so die in Siena geborene italienische Rocksängerin über ihren Kultsong.
Nannini hat gute Erinnerungen an London, wo Italien am Sonntag im Finale gegen England antritt. Das letzte Mal sei sie mit Gianluca Vialli im Wembley-Stadion gewesen, dem aktuellen Delegationschef der Squadra Azzura, meint die 65-Jährige. Auch Italiens jetziger Trainer Roberto Mancini sei damals in London gewesen. «Die Abende verbrachten wir damit, Rocklieder zu singen, Mancini an der Gitarre, ich und Vialli sangen», verrät sie.
Auch die aktuelle Spielergeneration singt schon das ganze Turnier über voller Inbrunst das Lied.
«It's coming home» fast verboten
England feiert schon seine EM-Helden. Erstmals seit dem WM-Sieg 1966 stehen die Three Lions in einem Finale. Der Song «Three Lions (Football's Coming Home)» kam zur britischen Heim-EM 1996 aus.
«Es sollte nicht nur ein Lied für England, sondern für alle Fussball-Fans sein», so Ian Broudie, Gründer der Band «The Lightning Seeds», der mit den beiden Fernseh-Comedians David Baddiel und Frank Skinner den Kult-Song komponierte. Die Spieler sollten nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die Fans und ihr Gefühl, wie es ist, ständig zu verlieren, beschreibt Broudei in der «Sport Bild» die Idee zu dem Lied.
Tatsächlich wird auch ein Scheitern Englands dort thematisiert. Der englische Fussball-Verband wollte den Song deshalb blockieren und nicht veröffentlichen. Zum Glück entschieden sie sich um. Nun wird «It's Coming Home» (dt: er kommt nach Hause) im ganzen Land bei jeder Gelegenheit gesungen. Am Sonntag soll die Hymne nach dem Final auch auf den Rängen des Wembley-Stadions laufen. Und die 55 Jahre aufgestaute Sehnsucht nach einem Titel für das «Mutterland des Fussballs» endlich gestillt sein.
