Kein Erfolg – keine Fans Diese Bilder zeigen, wie sehr sich die Katarer tatsächlich für Fussball interessieren

Luca Betschart

21.11.2022

Zahlreiche leere Sitze während des WM-Eröffnungsspiels im Al-Bait-Stadion.
Zahlreiche leere Sitze während des WM-Eröffnungsspiels im Al-Bait-Stadion.
Bild: Keystone

Als die WM-Auftaktpartie zwischen Katar und Ecuador nach 95 Minuten abgepfiffen wird, steht das Al-Bait-Stadion schon zur Hälfte leer. Von einer Fussball-Euphorie ist nach der missglückten Premiere nichts zu spüren.

Luca Betschart

«Die Enttäuschung ist da. Man sieht die Leute, die nach Hause schlendern», schildert Pascal Zuberbühler kurz nach dem Schlusspfiff seine Eindrücke aus Katar. Während der blue Fussballexperte das Duell zwischen dem Gastgeber und Ecuador bis zum Schlusspfiff mitverfolgt, verlieren offenbar viele der über 67'000 Zuschauer schon viel vorher die Lust. In der Schlussphase ist das Stadion nicht mal mehr zur Hälfte gefüllt.

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So weist SRF-Moderator Sascha Ruefer die TV-Zuschauer nach 83 gespielten Minuten auf den «immer enger werdenden Bildausschnitt» hin und sagt: «Wir sind hier auf der Haupttribüne. Das Bild nach Gegenüber ist eines Eröffnungsspiels einer Fussball-WM schlicht und einfach unwürdig. Vergesst das Märchen von wegen Fussball-verrücktes Land Katar.»

Die katarischen Fussball-Fans verlassen das Stadion schon vor dem Schlusspfiff.
Die katarischen Fussball-Fans verlassen das Stadion schon vor dem Schlusspfiff.
KEYSTONE

Kramer: «Ich wäre auch früher gegangen»

ZDF-Experte Christoph Kramer pflichtet dem bei. «Man muss sagen: Es ist einfach keine Fussball-Nation», wählt der Weltmeister von 2014 deutliche Worte. «Da ist gar kein Feuer, da kommt nichts von den Rängen und nichts vom Platz. Das passt irgendwie zum Spiel, dass sich das Stadion relativ schnell geleert hat. Ich wäre wahrscheinlich auch früher gegangen.» Kramer zieht einen Vergleich zum ebenfalls umstrittenen WM-Gastgeber Südafrika 2010. «Da hatte man irgendwie das Gefühl, dass man mit dem Land im Rücken, mit dem Esprit und Feuer der Leute irgendwie eine Wucht entwickeln kann», so der 31-Jährige. «Das hatte man heute gar nicht.»

Katars Nationaltrainer Felix Sanchez dagegen lässt sich nach dem Schlusspfiff nichts anmerken. «Wir haben uns unterstützt gefühlt und wir hoffen, dass die Menschen das nächste Mal stolzer auf uns sein werden», sagt Sanchez auf die zahlreichen leeren Plätze gegen Ende des Spiels angesprochen. «Ich bin sicher, dass uns die Menschen bis zum Ende des Turniers unterstützen werden.»

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