WM-Ticker vom 6. JuliWM-Ticker: Uruguay ohne Cavani ++ 270'000 Kolumbianer wollen Wiederholungsspiel ++ FIFA lädt eingeschlossene Jugendliche an den WM-Final ein ++ Rätselraten um Cavani ++ Duschen zu zweit in Samara ++ Schafft Belgien den nächsten Schritt? ++ Jetzt spricht Petkovic
6.7.2018
Was gibt in Russland zu reden? Wir bleiben für Sie am Ball, damit Sie nichts Wichtiges verpassen.
Brasilien wird von den Belgiern nach Hause geschickt
Nach Frankreich erreicht auch Belgien die WM-Halbfinals. Das Team von Trainer Robert Martinez bezwingt Rekordweltmeister Brasilien in Kasan 2:1. Die Basis zum Sieg in einer äusserst attraktiven Partie legte Belgien in der ersten Halbzeit. Hier gehts zu den Video-Highlights und dem Matchbericht.
Frankreich erreicht Halbfinale durch 2:0-Sieg gegen Uruguay
Frankreichs Nationalmannschaft hat als erstes Team das Halbfinale der WM in Russland erreicht. Die Elf von Trainer Didier Deschamps setzt sich in Nischni Nowgorod gegen Uruguay mit 2:0 (1:0) durch. Vor 43'319 Zuschauern trafen Innenverteidiger Raphaël Varane in der 40. Minute sowie Antoine Griezmann (61.) mit einem Schuss aus der Distanz, den Uruguays Torwart Fernando Muslera durch die Finger rutschen liess. Vier Jahre nach dem Viertelfinal-Aus gegen Deutschland in Brasilien erreichte Frankreich zum dritten Mal ein Halbfinale. Hier gehts zu den Videos und zum Matchbericht.
270'000 Kolumbianer verlangen Wiederholungsspiel
Offenbar ging es mehr darum, guten Willen zu zeigen, als damit bei irgendeiner Instanz durchzukommen. Denn mehr als eine Viertelmillion Kolumbianer haben eine Wiederholung des WM-Achtelfinals zwischen ihrer Nationalmannschaft und England gefordert. Eine entsprechende Petition hatte am Freitagmorgen rund 270'000 Befürworter. Begründet wird der Vorstoss mit dem angeblich irregulären Penalty, den Harry Kane zum 1:0 nutzte, und der angeblich falschen Aberkennung eines Treffers von Carlos Bacca in der Verlängerung.
Uruguay ohne Cavani
Uruguay muss nun also doch auf den verletzten Edinson Cavani verzichten:
Schwedens Granqvist wird einen Tag vor dem WM-Viertelfinal Vater
Einen Tag vor dem wohl wichtigsten Spiel seiner Karriere ist Schwedens Captain Andreas Granqvist zum zweiten Mal Vater geworden. Bei der Geburt seiner Tochter war Granqvist allerdings abwesend.
«Meine Frau hat gesagt, dass ich hier bleiben und Fussball spielen soll. Sie hat einen tollen Job gemacht. Frau und Tochter sind wohlauf. Das ist alles, was zählt», sagte Granqvist. Die Tochter heisst Mika und dürfte ihrem Vater im WM-Viertelfinal gegen England wohl noch zusätzlich motivieren.
FIFA lädt eingeschlossene thailändische Jugendliche an den WM-Final ein
Gianni Infantino hat das seit knapp zwei Wochen in einer Höhle in Thailand festsitzende Fussballteam zusätzlich zum Durchhalten motiviert. Der FIFA-Präsident versprach, die Junioren an den WM-Final vom 15. Juli in Moskau einzuladen, wenn sie bald gerettet würden. «Wenn sie, wie wir alle hoffen, in den kommenden Tagen mit ihren Familien wieder vereint sind und ihre Gesundheit eine Reise erlaubt, würde die FIFA sich freuen, sie als unsere Gäste zum Final der WM 2018 einzuladen», schrieb Infantino in einem Brief an den thailändischen Verband.
🇺🇾vs🇫🇷 Das grosse Rätselraten um Cavani
Tempo-Fussball gegen Beton-Fussball: Heute treffen mit Frankreich und Belgien zwei völlig unterschiedliche Teams aufeinander. Eine Frage steht vor dem Duell im Vordergrund. Wie steht es um die Gesundheit des angeschlagenen Edinson Cavani? Ist er rechtzeitig fit für den Viertelfinal-Kracher?
Uruguays 71-jähriger Trainer-Fuchs Oscar Tabarez wollte am Donnerstag die Frage aller Fragen nicht beantworten. «Ich entschuldige mich, ich kann es ihnen nicht sagen. In weniger als 24 Stunden werden Sie sehen, wer spielen und wer auf der Bank sitzen wird.»
Momentan sieht es eher so aus als könnte der Achtelfinal-Doppeltorschütze (2:1 gegen Portugal) nicht spielen. Beim Abschlusstraining konnte Cavani nicht mit der Mannschaft mitspielen, stattdessen absolvierte er ein sehr kurzes Einzeltraining.
Cavanis kongenialer Sturmpartner, Luis Suarez, meinte: «Edi ist sehr wichtig für mein Spiel und für das der Mannschaft. Jeder weiss, welche Bedeutung er hat.» Allerdings betont Suarez auch, dass Uruguay nicht von einem einzelnen Spieler abhängig sei, sondern von der kollektiven Arbeit auf dem Platz.
Nach Erreichen der Viertelfinals hat sich ein englischer Fan alle 23 Namen der englischen Fussballnationalspieler unter die Haut stechen lassen. Das nachdem er im Mai angekündigt hatte, falls England mit diesem Kader unter die letzten Acht käme, verewige er die Namen auf seiner Haut.
Die Behörden in der WM-Stadt Samara haben die lokale Bevölkerung zum Wassersparen aufgefordert. Eine Hitzewelle und die «Tausenden Gäste» hätten den Verbrauch von Kaltwasser um zehn Prozent ansteigen lassen, was den Druck in einigen Stadtvierteln habe absinken lassen. «Spart Wasser, duscht zu zweit» riet das lokale Wasserversorgungsunternehmen und fügte der Nachricht einen zwinkernden Smiley hinzu.
Fan-Song zu Ehren von Pavard geht im Netz steil 😄
🇧🇷vs🇧🇪 Das Duell der Superlative
Die Partie zwischen dem fünffachen Champion aus Südamerika und Belgien kündigt sich als Duell der Superlative an. Neymar, Philippe Coutinho und Willian auf der einen Seite gegen Eden Hazard, Romelu Lukaku und Kevin de Bruyne auf der anderen, die stärkste Defensive der Welt – Brasilien kassierte in 25 Spielen unter Tite 6 Gegentore – gegen die bislang beste Offensive des Turniers (12 Tore). Kasan wird zum Schauplatz des Aufeinandertreffens zweier Teams, die den in sie gesteckten Erwartungen vollends gerecht wurden. «Es sind zwei Mannschaften, die wunderbar Fussball spielen», sagte Tite, der auf den gesperrten Casemiro verzichten muss. «Es wird ein grossartiges Spiel.»
Für Belgien stellt sich vor dem Viertelfinal gegen Brasilien die gleiche Frage wie der Schweiz vor dem Achtelfinal. Wann gelingt es endlich, an einem grossen Turnier einen Schritt weiterzukommen? Mehr dazu lesen Sie hier.
An der WM hatte sich Nationalcoach Vladimir Petkovic rar gemacht. Er äusserte sich nur acht Mal an den Pflichtterminen der FIFA. Mit zwei Tagen Verspätung nahm nun auch der Nationalcoach auf der Website des Verbandes Stellung.
Vladimir Petkovic geht davon aus, dass nach dieser WM «jeder und jede weiss, dass es keine kleinen Gegner mehr gibt». Petkovic: «Umso höher ist unsere Bilanz einzuschätzen. Wir haben in Russland eine sehr schwierige Gruppe ungeschlagen gemeistert und die Achtelfinals erreicht.»
Petkovic weigerte sich, von Stagnation oder Rückschlag zu sprechen. «Wir verfügen über eine Gruppe, über viel Qualität. Niemand suchte nach der Niederlage gegen Schweden Alibis, alle analysierten unsere Leistung selbstkritisch – wie das richtige Männer tun. Auch das ist ein Zeichen von Klasse. Die Schweiz stand auch nach der WM 2014 und der EM 2016 wieder auf, wo die Achtelfinals gegen Argentinien und Polen ebenfalls unglücklich geendet hatten. Das wird auch jetzt der Fall sein. Wir haben vieles sehr gut gemacht in den letzten Jahren. Wir werden weiter arbeiten und uns weiter entwickeln. Die Perspektiven bleiben gut.»
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