An Neuer lag es nicht! An Neuer lag es nicht! Deutschland verliert erstmals seit 32 Jahren gegen Österreich

dpa

2.6.2018

Manuel Neuer gibt bereits wieder den Ton an.
Manuel Neuer gibt bereits wieder den Ton an.
Bild: Keystone

Manuel Neuer feiert ein gelungenes Comeback im Nationaltrikot. Vor der WM-Testpleite in Österreich kann der Torhüter die Weltmeister aber auch nicht bewahren. Auf Bundestrainer Joachim Löw wartet vor dem WM-Start in zwei Wochen gegen Mexiko noch sehr viel Arbeit.

Trotz eines WM-würdigen Comebacks von Manuel Neuer hat Deutschland gegen Österreich die erste Niederlage seit 32 Jahren kassiert. Eine auf vielen Positionen noch mit Ersatzkräften besetzte Fussball-Nationalmannschaft unterlag nach Blitz und Donner in Klagenfurt mit 1:2 (1:0).

«Wenn wir so spielen, haben wir keine grossen Chancen», analysierte ein merklich unzufriedener Bundestrainer Joachim Löw. Immerhin: Kapitän Neuer überzeugte nach achtmonatiger Wettkampfpause schon wieder mit einigen Klasse-Paraden. Doch auch der Kapitän musste sich am Samstag über Unzulänglichkeiten seiner Vorderleute ärgern.

Nach einem Fehlpass-Geschenk der Österreicher hatte Mesut Özil den WM-Titelverteidiger in Führung gebracht (11. Minute). Doch die Bundesliga-Profis Martin Hinteregger (53.) und Alessandro Schöpf (69.) bestraften vor 29'200 Zuschauern mit ihren Toren eine nach der Pause kopflose deutsche Elf. «Die Niederlage ärgert mich schon, weil wir vieles nicht umgesetzt haber, was wir uns vorgenommen haben. Wir hatten viele Ballverluste, vieles war eigentlich schlecht», sagte Bundestrainer Joachim Löw im ZDF.

15 Tage vor dem WM-Start gegen Mexiko hat Bundestrainer Joachim Löw noch viel Arbeit. Von den potenziellen Nachrückern konnten bis auf Verteidiger Niklas Süle und Neuling Nils Petersen keiner nachweisen, dass er die etablierten Kräfte um die in Österreich geschonten Toni Kroos, Mats Hummels oder Thomas Müller in Bedrängnis bringen kann.

Am Montag muss Löw noch vier Akteure für seinen endgültigen 23er-Kader aussortieren. Viele Pluspunkte konnte keiner der Wackelkandidaten sammeln.

Mit Manuel Neuer ist zu rechnen

Neuer agierte in seinem 75. Länderspiel, dem ersten seit 599 Tagen, souverän, strahlte Selbstvertrauen aus, als hätte es keine Dauerverletzung gegeben. Fragezeichen hinter der WM-Tauglichkeit gibt es so keine. Beweise, dass er auch seine starken Reaktionen nach acht Monaten Wettkampfpause nicht eingebüsst hat, lieferte der Kapitän mehrfach. «Er hat gut gehalten und keine Probleme gehabt», sagte Löw.

Als der Hoffenheimer Florian Grillitsch auf das kurze Eck schoss, tauchte Neuer ab und lenkte den Ball mit der rechten Hand zur Ecke (32.). Als Marko Arnautovic (55.) frei vor ihm stand, schnellte der Arm blitzschnell hoch. Die Gegentore durch Hinteregger und Schöpf waren für ihn nicht zu verhindern. Die wichtigste Erkenntnis für Löw: Neuers Fuss bereitete auch auf dem schweren, vom Regen getränkten Rasen offenbar keine Probleme mehr.

Anpfiff mit 103 Minuten Verspätung

Der Vorlauf der Partie war für Neuer und seine Kollegen zu einer Geduldsprobe geworden. Mehrfach musste der Anpfiff wegen heftiger Regenfälle, Hagel und starker Gewitter verschoben werden. Erst mit 103 Minuten Verspätung ging es los. «Auf der einen Seite denken wir natürlich, dass wir das Spiel unbedingt brauchen, auch um den Rhythmus aufzunehmen. Auf der anderen Seite wollen wir natürlich die Verletzungsgefahr minimieren», erklärte Teammanager Oliver Bierhoff im ZDF die Überlegungen in den Katakomben des Wörthersee Stadions.

Zurück zur Startseite