Unruhige Zeiten Arsenal-Fans laufen Sturm: «Ich war noch nie so sauer auf meinen Klub» 

Tobias Benz

6.10.2020

Thomas Partey oder «Gunnersaurus»? Die Chefetage bei Arsenal hat sich entschieden.
Thomas Partey oder «Gunnersaurus»? Die Chefetage bei Arsenal hat sich entschieden.
Bild: Keystone/Getty

Der FC Arsenal steht nach dem 50 Millionen schweren Transfer von Thomas Partey arg in der Kritik. Im August entliess der Klub aufgrund der finanziellen Nachwirkungen der Coronakrise 55 Mitarbeiter, nun ist plötzlich wieder Geld vorhanden.

«Unser Ziel war es, die Arbeitsplätze und Grundgehälter unserer Mitarbeiter so lange wie möglich zu schützen. Leider sind wir jetzt an dem Punkt angelangt, an dem wir 55 Entlassungen vorschlagen», verkündete Arsenal London in einem traurigen Schreiben Anfang August. «Wir wissen, dass dies für unsere engagierten Mitarbeiter verwirrend und schwierig ist, und wir konzentrieren uns darauf, dies so sensibel wie möglich zu handhaben», so der Klub weiter.



Genau zwei Monate später, am 5. Oktober 2020, sind diese Worte aber offenbar schon wieder vergessen. Stolz präsentiert Arsenal London auf allen Social-Media-Kanälen die Verpflichtung von Mittelfeldspieler Thomas Partey. Der 27-Jährige kommt für die monströse Summe von 50 Millionen Euro von Atlético Madrid. Dabei wurde mit dem spanischen Hauptstadtklub nicht einmal über eine tiefere Summe verhandelt, die «Gunners» bezahlten kurzerhand die festgeschriebene Ausstiegsklausel im Vertrag des ghanaischen Nationalspielers.

So genau nimmt es Arsenal mit dem Geld also trotz andauernder Coronakrise nicht. Obwohl sie am 5. August bezüglich der Entlassungen noch meinten: «Wir haben uns jeden Aspekt des Klubs und unserer Ausgaben angesehen, bevor wir diesen Punkt erreicht haben.»

Auch Maskottchen «Gunnersaurus» entlassen

Fast zeitgleich mit der Ankündigung des Partey-Transfers gab Arsenal bekannt, mit Maskottchen «Gunnersaurus» sogar noch einen 56. Angestellten zu entlassen. Bei den Fans kommen diese Entscheide überhaupt nicht gut an. Auf Twitter hat sich unter dem Hashtag #JusticeForGunnresaurus bereits eine Front gegen die Klubführung gebildet.

«Wenn ich aufgrund der Pandemie 10 Angestellte entlassen würde, um mir dann einen brandneuen Rolls Royce zu kaufen, was würdet ihr dann von mir denken?», schreibt ein User.

«Die 55 entlassenen Angestellten kosten etwa 3 Millionen Euro pro Jahr. Özils wöchentlicher Lohn beträgt 385’000 Euro, Partey wird 275’000 pro Woche verdienen. Die Arsenal-Besitzer wollten die Angestellten einfach nicht bezahlen», heisst es weiter.

«Ich war noch nie so sauer auf meinen Klub»

«Mein Klub kauft einen Spieler für 50 Millionen Euro und entlässt am selben Tag einen der loyalsten Mitarbeiter, um Kosten einzusparen», schreibt ein weiterer Fan. «Ich war noch nie so sauer auf meinen Klub.»

Um die Öffentlichkeit aufzurütteln, schreibt ein anderer User den TV-Moderator und Ex-Nationalspieler Englands, Gary Lineker, an: «Gary, Arsenal hat 56 Angestellte entlassen, können aber 50 Millionen Euro für Partey bezahlen. Diese Sache muss untersucht werden.»

Mesut Özil meldete sich mittlerweile ebenfalls per Twitter zu Wort und versprach zumindest den Lohn von Maskottchen «Gunnersaurus» zu übernehmen, damit Jerry Quy, der Angestellte hinter dem Dinosaurier-Kostüm, nicht entlassen werden muss.

Sevilla und Frankfurt stehen für Maskottchen ein

Auch andere Fussballklubs sympathisieren bereits mit «Gunnersaurus». So meldeten sich beispielsweise der FC Sevilla oder Eintracht Frankurt zu Wort.

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