Gemäss übereinstimmenden Berichten weigert sich Arthur Melo, wieder für Barcelona aufzulaufen. Der Brasilianer soll sauer sein, weil man ihn zum Wechsel zu Juventus drängte. Dies hat auch Konsequenzen für die Champions League.
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ein aufstrebendes, aber international noch unbekanntes Talent sorgt mit seinen Leistungen für Gremio für Aufsehen in Brasilien. Dann klopft der grosse FC Barcelona an und bezahlt 30 Millionen Euro für den damals 21-jährigen Rohdiamanten.
Und Arthur, so der Name des begabten Mittelfeldspielers, überzeugt auch in der Fremde. Seine Spielart erinnert Superstar Lionel Messi sogar an Xavi, der dem Argentinier früher jahrelang die Bälle pfannenfertig servierte. Doch nach zwei Jahren ist Schluss mit dem Märchen.
Aufgrund eines buchhalterischen Kniffs verscherbelt Barça sein Tafelsilber im Tausch mit Miralem Pjanic zu Juve. Der inzwischen 23-Jährige, der insgesamt 72-mal für die Blaugrana auflief, wollte trotz der besseren Verdienstmöglichkeiten in Italien aber gar nicht weg und verbarg seine Enttäuschung intern darüber nicht. Zuletzt meldete er sich deswegen auch mit einer «Fussverletzung» ab.
Als Konsequenz verzichtete auch Trainer Quique Setién in der Schlussphase der Meisterschaft auf Arthur – und dieser rächt sich nun für die Behandlung: Obwohl die Mannschaft Anfang dieser Woche zu einem Covid-19-Test vorgeladen worden war, erschien Arthur nicht zum Termin. Ohne Erlaubnis des Vereins weilt der Brasilianer in seiner Heimat und lässt ausrichten, dass das Kapitel Barça für ihn erledigt ist.
Arthur und seine Berater drängen Barça, den noch verbliebenen Vertrag – welcher bis zum Ende der Champions League läuft – per sofort zu beenden. Der Klub hingegen hat klargestellt, dass Arthur immer noch ein Spieler von Barcelona ist, und will wegen seines Verhaltens Disziplinarmassnahmen ergreifen.
Droht wegen Arthurs Streik das Aus in der Königsklasse?
Dummerweise kommt die Rebellion von Arthur für die Katalanen im dümmsten Moment. Am Samstag, 8. August, (live auf Teleclub) empfangen sie im Champions-League-Achtelfinal Napoli (Hinspiel 1:1). In der Zentrale muss man dabei bereits auf die gesperrten Sergio Busquets und Arturo Vidal verzichten.
Zwar hat man mit Frenkie de Jong, Ivan Rakitic und Saison-Entdeckung Riqui Puig valable Alternativen, doch bei weiteren Ausfällen könnte es eng werden. Es wäre also höchst ironisch, wenn Arthurs Weigerung zum Scheitern von Barcelona in der Königsklasse beiträgt – und so einen Schaden in Millionenhöhe verursacht.
