Real Madrid kassiert eine weitere schmerzhafte Niederlage. Die Madrider unterliegen im 238. Clasico beim FC Barcelona mit 1:5. Luis Suarez schiesst drei Tore.
Real Madrid bäumte sich nach der Pause auf. Der formschwache Champions-League-Sieger zeigte eine halbe Stunde lang, was noch alles in ihm steckt. Er setzte Barcelona vor über 90'000 Zuschauern gewaltig unter Druck, kam durch Marcelo in der 50. Minute zum 1:2-Anschlusstreffer und hatte danach mehrere gute Chancen zum Ausgleich. In der 56. Minute traf Luka Modric nur den Pfosten, noch bevor in der Schlussviertelstunde Luis Suarez mit einem Doppelpack und der eingewechselte Arturo Vidal den Kantersieg perfekt machten. Höher hatte Real Madrid letztmals im November 2010 gegen Barcelona verloren.
Zum ersten Mal seit 2009 fand ein Clasico ohne Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi statt. Ronaldo schoss am Samstag zwei Tore für seinen neuen Klub Juventus Turin, während Messi mit gebrochenem Arm das Spiel auf der Tribüne verfolgte. Der Argentinier wurde nicht allzu sehr vermisst. Die Katalanen kombinierten sich immer wieder mit Leichtigkeit durch die Reihen der oft in der Verteidigung überforderten Gäste. Vor allem in der ersten Halbzeit war Barcelona deutlich besser und führte durch die Tore von Coutinho (11.) und Suarez (30.), der einen selbst provozierten Penalty verwertete, eher zu knapp mit 2:0.
Für Julen Lopetegui dürfte damit die Zeit als Trainer von Real Madrid schon nach wenigen Monaten zu Ende gehen. Der 52-jährige Baske war als Nationaltrainer Spaniens unmittelbar vor der WM entlassen worden, weil er sich frühzeitig und hinter dem Rücken der Verbandsbosse mit Real Madrid geeinigt hatte. Nun geriet er mit dem zuletzt dreifachen Champions-League-Sieger in eine monumentale Krise. Den letzten Sieg in der Meisterschaft feierte Real Madrid am 22. September gegen Espanyol Barcelona. Seither verlor es fünf der letzten sechs Partien und erzielte dabei nur zwei Treffer.