Seit Anfang Oktober ist Valon Behrami offiziell arbeitslos. Doch an ein Karriereende denkt der 83-fache Schweizer Nationalspieler offenbar noch nicht.
Gross war die Erwartungshaltung an Valon Behrami, als er Anfang dieser Saison einen Zweijahresvertrag beim FC Sion unterschrieb. Fast still und leise war dann sein Abgang: Nach nur vier Partien und drei Monaten war das Abenteuer im Wallis beendet, der Vertrag im gegenseitigen Einverständnis aufgelöst.
In einem Interview mit «Tuttumercatoweb» kritisiert der 34-Jährige, dass man bei Sion trotz Versprechungen diverse Projekte nicht umgesetzt hätte, wie zum Beispiel ein funktionales und vor allem funktionierendes Sportzentrum. So sei es für ihn schwierig gewesen, sich fit zu halten.
«Ich habe deshalb trotz gutem Lohn und Zweijahresvertrag das Kapitel beendet. Ich will mich lebendig fühlen und Spass haben», erläutert der Ehemann von Skifahrerin Lara Gut-Behrami.
Seine Zukunftspläne sieht er folgendermassen: «Ich will wieder anfangen. Ich will einen Klub mit einer guten Infrastruktur, wo ich trainieren und schwitzen kann.»
Behrami will in Italien spielen
Momentan hält sich Behrami in Udine fit, auch mithilfe eines Personal Trainers, und wartet ab, was sich auf dem Transfermarkt für ihn ergibt. «Ich will in Italien bleiben, meine Töchter leben in Bergamo, mir gefällt es hier. Im Ausland habe ich viele Erfahrungen sammeln dürfen, aber Italien war immer mein Zuhause», meint er.
Und stellt klar: «Mir ist egal, ob in der Serie A oder B, wichtig ist ein klares und seriöses Konzept dahinter, wo man gehört wird und sich unter der Woche professionell vorbereiten kann.»
Er sei logischerweise nicht mehr der gleiche Spieler wie früher, aber er sei im Kopf stärker und bereit. Nach ein paar Wochen Team-Training würde er wieder auf hohem Level sein, so Behrami.
Die Schwächen der Schweizer Nati
Das Kapitel Nationalmannschaft ist abrupt zu Ende gegangen, einer offiziellen Verabschiedung ist Behrami wegen angeblichen Terminkollisionen aus dem Weg gegangen. Im kommenden Sommer schlägt sein Herz an der EM trotzdem für die Schweiz, auch wenn er zugleich auf einen Triumph von Italien hofft: «Die Nati war lange Zeit ein Teil von mir.»
Zu den Stärken und Schwächen der aktuellen SFV-Auswahl gefragt, lobt er grundsätzlich die neue Generation, übt aber auch Kritik: «Gegen tiefstehende Teams wie zum Beispiel Schweden haben wir Mühe. Ausserdem fehlt es in grossen Partien manchmal an Persönlichkeiten auf dem Platz.»