Als Lionel Messi 2021 seinen siebten Ballon d'Or holte, hagelte es Kritik. Viele sahen Robert Lewandowski als verdienten Sieger. Nun werden Betrugsvorwürfe gegen Messis Ex-Klub PSG laut.
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- Lionel Messi gewann 2021 seinen siebten Ballon d'Or. Nach der Wahl hagelte es Kritik. Viele sahen in Robert Lewandowski den verdienten Sieger.
- Die französische Zeitung «Le Monde» berichtet nun, dass Messis damaliger Klub PSG dem ehemaligen Chefredakteur von «France Football», Pascal Ferré, Geschenke angeboten hätte, um ihnen den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen.
- Mittlerweile ist Pascal Ferré selbst als Pressesprecher bei PSG angestellt.
Mit 613 Stimmen setzte sich Lionel Messi im November 2021 in der Ballon-d'Or-Wahl hauchdünn vor Robert Lewandowski durch, der auf 580 Stimmen kam. Der Pole knackte in dem Jahr mit 41 Saisontreffern den Bundesliga-Torrekord von Gerd Müller, gewann die Meisterschaft und die Klub-WM. Messi holte «nur» die Copa América und den spanischen Pokal, konnte nach seinem Wechsel zu PSG aber noch nicht wirklich überzeugen.
Viele Fussballfans konnten überhaupt nicht nachvollziehen, dass Messi die Wahl gewinnen konnte. Von einer «Lachnummer» und einem «Skandal» war im Netz die Rede. Schliesslich hätte sich Lewandowski den Ballon d'Or schon aufgrund seiner Leistungen im Vorjahr verdient gehabt, als er mit den Bayern das Triple holte. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Preis 2020 aber nicht vergeben.
Mehr als zwei Jahre nach der umstrittenen Wahl machen nun Gerüchte die Runde, wonach damals nicht alles mit rechten Dingen zu und hergegangen sein soll. Gemäss Informationen der französischen Zeitung «Le Monde» hat die Polizei nun sogar Ermittlungen gegen Paris Saint-Germain eingeleitet. Der Vorwurf lautet: Bestechung.
Geschenke für Chefredakteur von «France Football»?
Dem Bericht zufolge soll PSG-Kommunikationsdirektor Jean-Martial Ribes dem ehemaligen Chefredakteur von «France Football», Pascal Ferré, «verschiedene Geschenke» angeboten haben. «France Football» ist der Ausrichter des Ballon d'Or, Journalisten aus aller Welt nehmen an der Weltfussballer-Wahl teil.
Bereits 2020 soll es die ersten Kontakte zwischen Ribes und Ferré gegeben haben. Es ging damals offenbar um einen kritischen Artikel über PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi, den die Pariser gerne gelöscht haben wollten. Als Gegenleistung soll Ferré eine Einladung zum Champions-League-Spiel in Dortmund im Februar 2020 während der Corona-Pandemie und einen Business-Class-Flug mit Qatar Airways im März 2021 im Wert von knapp 9000 Euro erhalten haben, heisst es im Bericht von «Le Monde».
Diese Beziehungen sollen in der Folge weiter gepflegt worden sein, um sicherzustellen, dass Messi im November 2021 den Ballon d’Or erhält. Ribes habe seinem Boss Al-Khelaifi mitteilt, dass «Lobbyarbeit notwendig ist» und dass sie mit Ferré zu Mittag essen würden.
Ferré arbeitet heute selbst für PSG
Ob die engen Beziehungen wirklich dazu führten, dass mit Lionel Messi ein PSG-Spieler den Ballon d'Or gewinnen konnte? Fakt ist, dass der Argentinier, der heute für Inter Miami in den USA spielt, tatsächlich gewonnen hat. Und Fakt ist auch, dass Pascal Ferré seit 2023 der Pressesprecher von PSG ist.