Sepp Blatter bei «Schawinski» «Infantino sucht Schutz vor der Schweizer Justiz»

Redaktion blue

6.2.2022

Blatter: «Ich frage mich auch, was Infantino in Katar macht»

Blatter: «Ich frage mich auch, was Infantino in Katar macht»

Bei Schawinski spricht Sepp Blatter ausführlich über seinen Nachfolger Gianni Infantino – und hält dabei nicht mit Kritik zurück. Die beiden Fussball-Funktionäre haben zwar geographische Gemeinsamkeiten, ansonsten trennt sie inzwischen sehr viel.

06.02.2022

Roger Schawinski fühlt in seiner neuen Talkshow dem früheren FIFA-Präsidenten Sepp Blatter auf den Zahn. Der zeigt sich kämpferisch wie zu seinen besten Tagen und kritisiert Nachfolger Gianni Infantino scharf.

Redaktion blue

6.2.2022

Wer im Oberwallis aufwächst, hat gute Chancen, FIFA-Präsident zu werden: Sepp Blatter ist in Visp aufgewachsen, Gianni Infantino in Brig. Mit dem Zug dauert die Fahrt zwischen den Ortschaften nur sieben Minuten. Doch dazwischen liegt offenbar eine Kluft, die viel grösser ist. Zumindest bei den beiden Söhnen des Bergkantons. 

Blatter gilt als jovialer Typ, ein sympathischer Charmeur, der die Menschen für sich einzunehmen weiss. Infantino dagegen kommt in der Öffentlichkeit eher als kühler Technokrat rüber. «Mit einer offenen und freundlichen Ausstrahlung kommt man halt an», so Blatters Kommentar in der Talksendung «Schawinski» auf blue Zoom.

Sein Nachfolger pflege auch nicht dieselbe Beziehung zum Wallis: Den kürzlich bekannt gewordenen Wegzug seines Nachfolgers ins Ausland – Infantino wohnt seit einigen Monaten in Katar, wo im November und Dezember auch die WM 2022 stattfindet – sieht er als Flucht: «Er sucht Schutz vor der Schweizer Justiz.» Aktuell läuft eine Untersuchung gegen Infantino im Zusammenhang mit der Affäre Lauber.



«In Katar ist er in Sicherheit, da passiert ihm nichts», so Blatters Vermutung. Es sei nicht Infantinos Job, dort zu sein, betont Blatter. 

«Ist Infantino ein Papst?»

Infantino war vor seinem Aufstieg im Weltfussballverband als Generalsekretär bei der UEFA tätig. So habe Infantino sicher auch die Idee, die WM nach Katar zu vergeben – zusammen mit seinem früheren Chef Michel Platini – unterstützt.

Der von Infantino angestrebten Änderung des WM-Rhythmus von vier auf zwei Jahre kann Blatter gar nichts abgewinnen: «Ich hoffe nicht.» Über die Aussagen Infantinos, dass man mit der Reform den Afrikanern Hoffnung geben könne, damit sie nicht mehr über das Mittelmeer kommen müssen, um in Europa vielleicht ein besseres Leben führen zu können, ärgert er sich: «Ist er ein Missionar? Ein Papst?!»



Am Sonntagabend 6. Februar um 18 Uhr (Wiederholung 22 Uhr) erfährst du in der Sendung «Schawinski» auf blue Zoom unter anderem, wie es Sepp Blatter vor seinem Prozess gegen ihn geht .


Der ganze Talk in voller Länge

Schawinski – mit Sepp Blatter

Schawinski – mit Sepp Blatter

Roger Schawinski empfängt den früheren FIFA-Präsidenten Sepp Blatter und schaut mit dem Walliser Urgestein auf dessen Amtszeit zurück und diskutiert über die aktuellen Probleme des Weltfussballverbandes – engagiert, ungeschminkt und unterhaltsam.

06.02.2022