BVB Bürki tritt gegen Sancho nach: «Es gibt in einer Mannschaft Regeln»

pat

1.7.2020

Roman Bürki übt Kritik an Jadon Sanchos Einstellung. 
Roman Bürki übt Kritik an Jadon Sanchos Einstellung. 
Bilder: Getty/Keystone

Unmittelbar nach der peinlichen 0:4-Schlappe gegen Hoffenheim am letzten Spieltag übte Roman Bürki Kritik an seinen Mitspielern. In einem Interview mit der «Bild» nimmt er nun Jadon Sancho in die Mangel.

25-mal stand Jadon Sancho in der abgelaufenen Bundesligasaison in der Startelf, 7-mal wurde er eingewechselt. Dabei erzielte der Engländer sensationelle 17 Tore und bereitete 17 weitere vor. Absolute Traumwerte. Und Sancho ist noch jung, im März feierte er während der Corona-Pause seinen 20. Geburtstag.

Sancho sorgt aber auch abseits des Platzes immer wieder für Schlagzeilen. Mal kehrt er zu spät von einem Länderspiel zurück, mal verpasst er eine Teamsitzung, mal sorgt er als Stinkstiefel für schlechte Stimmung. Erst kürzlich wurde Sancho eine 10’000-Euro-Strafe auferlegt, weil er bei einem Coiffeur-Besuch gegen die Hygiene-Auflagen der DFL verstossen hatte. Sancho zeigte sich uneinsichtig und schrieb auf Twitter: «Ein absoluter Witz, DFL.» Auch sowas sollte man besser nicht tun.

Mit seinen Undiszipliniertheiten bringt er natürlich auch Trainer Lucien Favre immer wieder in Schwierigkeiten. Lässt Favre seinen Starspieler draussen, dann riskiert er Kritik von aussen, lässt er ihn spielen, dann drohen teamintern die Wogen hochzugehen.

Bürki: «Der Lerneffekt muss irgendwann eintreten»

Roman Bürki hat eine klare Meinung in Bezug auf Sanchos Gehabe: «Man kann nicht immer sagen: ‹Er ist noch jung, er ist noch jung ...› Der Lerneffekt muss irgendwann eintreten.» Es gebe nun mal keine Sonderrechte im Fussball. «Es gibt in einer Mannschaft Regeln. Und wer sich nicht daran hält, der wird sportlich bestraft. Das tut Spielern übrigens deutlich mehr weh, als wenn man ihnen eine Geldstrafe aufbrummt», weiss Bürki.

Positiv beurteilt Bürki dagegen die Leistung des ewig kritisierten Lucien Favre. Vor allem ärgert er sich über die Vergleiche von Favre mit BVB-Ikone Jürgen Klopp: «Du kannst einem Trainer keine faire Chance geben, wenn jedes Mal von einem anderen geredet wird», sagt der 29-Jährige.

Klopp sei ein Top-Trainer, habe viele Titel gewonnen und viele Emotionen in der Region ausgelöst. «Aber man kann ihn nicht mit Lucien Favre vergleichen. Und nochmal: Der Trainer, den wir jetzt haben, hat den Punkterekord beim BVB aufgestellt – nicht Jürgen Klopp! Ich kann nicht nachvollziehen, wie man einen Trainer infrage stellen kann, der den Vereins-Punkterekord pro Spiel aufstellt. Ich habe überhaupt keine Zweifel am Trainer», so Bürki.

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