Real-Präsident Florentino Pérez habe ihn als Geschäftsbeziehung betrachtet, klagt Ronaldo in einem Interview mit «France Football». Der 33-Jährige Juve-Star sieht sich zudem als Favorit für den Ballon d'Or und gibt zu, dass die Vergewaltigungsvorwürfe ihn und seine Familie mehr beschäftigen als ihm lieb ist.
... Real-Präsident Florentino Pérez
«Er hat mich immer nur als Geschäftsbeziehung betrachtet. Ich weiss es. Was er mir sagte, kam nie von Herzen. Ich fühlte im Club, besonders vom Präsidenten, dass sie mich nicht mehr so wie am Anfang wertschätzten. Nur in den ersten vier oder fünf Jahren hatte ich das Gefühl, 'Cristiano Ronaldo' zu sein. Danach weniger. Der Präsident sah mich mit Augen an, die nicht mehr dasselbe meinten. Als wäre ich nicht mehr unentbehrlich für sie.»
«Das hat mich dazu gebracht, darüber nachzudenken, Real zu verlassen. Manchmal sah ich mir die Nachrichten an. Dort sagten sie, dass ich darum bitten würde, gehen zu dürfen. Zu einem kleinen Teil war das sicher der Fall. Aber die Wahrheit ist, dass ich immer den Eindruck hatte, dass der Präsident mich nicht zurückhalten würde. Wenn es mir nur ums Geld gegangen wäre, wäre ich nach China gegangen, wo ich fünf Mal so viel verdient hätte wie hier (Anm: bei Juventus) oder bei Real. Ich bin nicht wegen des Geldes zu Juve.
In Madrid habe ich das Gleiche verdient, wenn nicht sogar mehr. Der Unterschied ist: Juve wollte mich wirklich haben. Sie sagten mir das und machten es deutlich. Das haben sie mir gezeigt.»
... den Abgang von Zinedine Zidane bei Real Madrid
«Meine Entscheidung basierte nicht auf seinem Abgang. Doch es war zu diesem Zeitpunkt und in Anbetracht der Situation ein Detail, das mir die Entscheidung erleichterte.»
... den Ballon d'Or, den er zum 6. Mal gewinnen könnte
«Wie ich schon oft gesagt habe: Es ist es kein Zwang da, einen sechsten Goldenen Ball zu gewinnen. Ich weiss dank meiner inneren Stärke bereits, dass ich einer der besten Spieler der Geschichte bin. Natürlich möchte ich diesen sechsten Goldenen Ball gewinnen! Es wäre eine Lüge, das Gegenteil zu sagen. Dafür arbeite ich. Wie ich auch dafür arbeite, Tore zu schiessen und Spiele zu gewinnen, ohne dass es ein Zwang ist. Ja ich glaube, ich verdiene es, den Goldenen Ball zum sechsten Mal zu gewinnen ... und so in diesem Fall Lionel Messi zu übertrumpfen.»
... über die Vergewaltigungsvorwüfe
«Natürlich beeinflusst diese Geschichte mein Leben. Ich habe eine Partnerin, vier Kinder, eine alternde Mutter, Schwestern, einen Bruder ... eine ganze Familie, der ich sehr nahestehe. Ganz zu schweigen von meinem Ruf als Vorbild (...) stell dir vor, was es bedeutet, wenn dich jemand der Vergewaltigung beschuldigt. Egal ob du das alles hast oder nicht.»
«Ich weiss, wer ich bin und was ich getan habe. Die Wahrheit wird eines Tages ans Licht kommen (...) und die Leute, die mich kritisieren oder zurzeit versuchen, mein Leben blosszustellen, die einen Zirkus daraus machen, diese Leute werden schon sehen.»
«Ich habe es meiner Partnerin erklärt. Mein Sohn Cristiano Junior ist noch zu jung, um es zu verstehen. Für meine Mutter und meine Schwestern ist es das Schlimmste. Sie sind gleichzeitig fassungslos und sehr wütend. Das ist das erste Mal, dass ich sie in diesem Zustand sehe.»