Kult-Kicker Peter Crouch stieg 2018 mit Stoke City aus der Premier League ab. Mitschuldig daran sollen dabei auch die Ego-Trips von seinem damaligen Teamkollegen Xherdan Shaqiri gewesen sein.
In seiner Biografie «I, Robot: How to Be a Footballer 2» spricht Peter Crouch natürlich auch über seine Zeit bei Stoke City. Ganze acht Jahre spielte der 2,01-Meter-Schlaks bei den «Potters» und wurde dort zur Klublegende. 2018 spielte er bei Stoke City auch mit Xherdan Shaqiri zusammen.
Sein sportliches Verhältnis zum Schweizer Nationalspieler gestaltete sich schwierig, wie er beschreibt: «Shaqiri konnte brillant sein. Wenn er als rechter Flügel losstürmte, zog er in die Mitte und liess dabei zwei Gegenspieler aussteigen und landete schliesslich auf dem linken Flügel – und blieb dann einfach auf dem linken Flügel. Dann waren wir völlig offen. Wir spielten einen langen Ball nach vorne, und er stand als rechter Flügel auf der linken Seite im Abseits. Es dauerte manchmal eine halbe Ewigkeit, bis Shaqiri wieder seine angestammte Position als rechter Flügel einnahm.»
Crouch erläutert: «Es gibt einen schmalen Grat zwischen quirlig sein und einfach tun, was man will. Natürlich kann man sagen, Shaqiri hat acht Tore und sieben Assists in einer Abstiegsmannschaft gemacht. Aber er machte halt an jedem Wochenende auch für 85 Minuten die Arbeit aller anderen etwas schwieriger. Der Groll in der Mannschaft und im Management wuchs. Der Spieler und das System passten nicht zueinander.»
Zwist mit ehemaligen Teamkameraden
Peter Crouch ist nicht der einzige Stoke-Kollege, welcher Shaqiri kritisierte: Auch Charlie Adams meinte, er sei in der Abstiegssaison «in den wichtigen Spielen nie aufgefallen».
Shaqiri wehrte sich gegen die negativen Stimmen: «Ich denke, die Statistiken sprechen für sich. Ich war der beste Skorer der Mannschaft und ich denke, jeder weiss das. Ich höre nicht zu, wenn andere Leute über mich reden.» Später setzte er in einem Interview mit der «Schweizer Illustrierten» noch einen drauf: «Das Gefühl, dass in dieser Mannschaft selbst ein Ronaldinho wenig bewegen könnte, ist ernüchternd. Ich musste einsehen, dass es halt etwas anders ist, wenn man Mitspieler wie Ribéry und Thiago bei Bayern oder Icardi und Kovacic bei Inter um sich hat. Hier bei Stoke kann ich zu wenig Einfluss nehmen, weil es einfach an Qualität um mich herum mangelt.»
Auch wenn der heutige Liverpool-Legionär sicher nicht der Alleinschuldige am Abstieg war, sorgte der 28-Jährige in seiner Karriere schon einige Male für teaminterne Unruhe. Erst kürzlich verzichtete er aus nebulösen Gründen, in die Nationalmannschaft einzurücken. Peter Crouch und Charlie Adams dürften jedenfalls nicht überrascht gewesen sein.