Starker Auftritt, geringer Ertrag – Tabellenführer BVB zeigt trotz einer sehenswerten Vorstellung Nerven. In letzter Minute muss das zuletzt hochgelobte Favre-Team gegen Hertha das 2:2 hinnehmen. Auch aus anderen Gründen sorgt die Partie für reichlich Gesprächsstoff.
Das Lächeln von Lucien Favre wirkte diesmal ein wenig gequält. Bei allem Stolz über die erneut sehenswerte Leistung seiner Profis konnte der Dortmunder Trainer seinen Frust über das 2:2 des Tabellenführers gegen Hertha BSC nicht vollends verbergen. «Das ist Fussball, das ist das Leben», kommentierte der Fussball-Lehrer den Last-Minute-Treffer durch den Foulelfmeter von Salomon Kalou.
Nicht nur das sportliche Geschehen sorgte für Gesprächsstoff. Denn die 80'000 Zuschauer im Dortmunder Stadion bekamen auch das hässliche Gesicht des Fussballs zu sehen. Nur wenige Minuten nach dem Anpfiff der Partie lieferten sich Berliner Ultras im Stadion eine heftige Prügelei mit der Polizei. Anders als Dortmunder und Berliner Fangruppen, die am nächsten Tag über einen unverhältnismässigen Einsatz der Polizei klagten, verurteilte Hertha-Manager Michael Preetz das Vorgehen der Fans: «Eine Katastrophe. Das ist eine ganz bittere Stunde für den Fussball und für Hertha BSC.»
Favres Lob für Götze
Trotz des Dämpfers deutete Favres Mannschaft erneut ihr grosses Potenzial an. Zum positiven Bild trug auch Mario Götze bei, der auf der von ihm ungeliebten Position im Angriffszentrum eine beachtliche Leistung bot. Der Edelreservist der vergangenen Wochen scheint auf gutem Weg, wieder an bessere Tage anzuknüpfen. «Für mich hat Mario sehr gut gespielt. Er bewegt sich richtig und spürt Fussball, hilft auch viel defensiv», lobte Favre.