Fünf Gründe Deshalb ist die Verlängerung mit Petkovic der richtige Entscheid

Luca Betschart

25.2.2020

Wird von Granit Xhaka und Co. als Trainer sehr geschätzt: Vladimir Petkovic (rechts).
Wird von Granit Xhaka und Co. als Trainer sehr geschätzt: Vladimir Petkovic (rechts).
Bild: Keystone

Obwohl die unermüdlichen Kritiker auf eine Ablösung von Vladimir Petkovic als Schweizer Nationaltrainer abzielten, verlängert der 56-Jährige seinen Vertrag vorzeitig. Aus mehreren Gründen ein vertretbarer Entscheid.

Vladimir Petkovic verlängert seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis Ende 2021. Schafft die Schweiz die Qualifikation für die WM in Katar, bleibt er gar bis mindestens Ende 2022 Nationaltrainer. «Bluewin» nennt fünf Gründe, wieso Petkovic dafür der richtige Mann ist. 



1. Die makellose Bilanz

Seit Petkovic im August 2014 die Nachfolge von Ottmar Hitzfeld antritt, ist die Schweiz an jedem Grossanlass mit von der Partie. Unter dem kroatisch-schweizerischen Doppelbürger schafft es die Nati an die EM 2016 in Frankreich und an die WM 2018 in Russland. Zwar bleibt ein Exploit aus, im Achtelfinal ist jeweils Endstation – doch bereits das Überstehen der Gruppenphase darf für die Schweiz durchaus als Erfolg gewertet werden. Zudem weist Petkovic im Vergleich zu seinen Vorgängern den besten Punkteschnitt pro Spiel auf. Und Zahlen lügen bekanntlich nicht.

2. Der vollbrachte Umbruch

Auch wenn er nicht ohne Unruhe über die Bühne geht: Der Umbruch hat stattgefunden – und ist gelungen. In der EM-Quali ist ausgerechnet der 22-jährige Denis Zakaria, der nach dem (erzwungenen) Rücktritt von Routinier Behrami im zentralen Mittelfeld die Fäden zieht, der überragende Mann. Mit Kevin Mbabu, Djibril Sow oder Albian Ajeti haben sich seit der WM in Russland weitere junge Spieler in der Mannschaft integriert, zudem feiert Cedric Itten in der EM-Quali ein überragendes Nati-Debüt.

3. Das Vertrauen der Mannschaft

Petkovic geniesst bei seinen Spielern nach wie vor grossen Respekt. Das spürt man nicht zuletzt in der entscheidenden Phase der EM-Qualifikation im vergangenen Oktober. «Er ist ein super Trainer, der innerhalb der Mannschaft gut ankommt und beliebt ist. Wir haben uns individuell sowie als Mannschaft weiterentwickelt und alle wünschen uns eine positive Zukunft mit ihm», sagt Granit Xhaka unmissverständlich. Stephan Lichtsteiner, der mehrfach nicht im Kader figuriert, fordert gar öffentlich: «Sein Vertrag sollte verlängert werden.» Solange das Vertrauen des Teams in den Trainer intakt ist, gibt es wenig Anlass zu Veränderungen.  



4. Ein Zeichen an die Kritiker

Ganz anders wird Petkovic in den Schweizer Medien erstaunlich wenig Anerkennung entgegengebracht. Kritiker zweifeln dessen kommunikativen Fähigkeiten immer wieder an und fordern teilweise einen Abgang. Diese dürften nun zumindest vorerst verstummen. Der Entscheid, an Petkovic festzuhalten, gewährleistet dem Verband zudem Planungssicherheit. So können die Vorbereitungen auf die EM-Endrunde im Juni mit der nötigen Ruhe in Angriff genommen werden – auf allen Ebenen.



5. Die gewonnene Routine

Nach je einer EM- und einer WM-Teilnahme kennt Petkovic die besten Schweizer Spieler wie kein Zweiter. Er hat diese Mannschaft schliesslich aufgebaut und weiss, wer wo und wann helfen kann. Zudem wird auch er die Lehren aus den beiden missglückten Achtelfinal-Auftritten gezogen haben und die kommenden Aufgaben mit der nötigen Routine angehen können. 


Zurück zur StartseiteZurück zum Sport