Nach enttäuschender WM DFB trennt sich von Bundestrainerin Voss-Tecklenburg

dpa/lih

4.11.2023 - 13:20

Voss-Tecklenburg ist nicht mehr deutsche Bundestrainerin

Voss-Tecklenburg ist nicht mehr deutsche Bundestrainerin

Martina Voss-Tecklenburg kehrt nicht mehr als Bundestrainerin der deutschen Fussballerinnen zurück. Die Zusammenarbeit mit der zuletzt pausierenden 55-Jährigen sei mit sofortiger Wirkung beendet, der Vertrag aufgelöst worden.

04.11.2023

Der Deutsche Fussball-Bund hat den Vertrag mit der bisherigen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg aufgelöst. Ihr Interimsnachfolger steht vor einer schwierigen Aufgabe.

DPA, dpa/lih

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Deutsche Fussball-Bund trennt sich von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg.
  • Nach dem Vorrunden-Aus an der WM in Neuseeland/Australien hatte sich Voss-Tecklenburg krankgemeldet und befand sich zuletzt im Erholungsurlaub.
  • Die Nachfolge ist noch nicht geklärt, der 72-jährige Horst Hrubesch übernimmt das Team interimistisch.

Martina Voss-Tecklenburg wird nicht mehr als Bundestrainerin der deutschen Fussballerinnen zurückkehren. Die Zusammenarbeit mit der zuletzt pausierenden 55-Jährigen sei mit sofortiger Wirkung beendet, der Vertrag aufgelöst worden, teilte der Deutsche Fussball-Bund mit.

In einem gemeinsamen Gespräch mit Voss-Tecklenburg am Freitag habe Einvernehmen bestanden, dass «das Team einen personellen Neuanfang in der sportlichen Führung benötigt.» Voss-Tecklenburg hatte die Nationalspielerinnen zuletzt beim blamablen WM-Vorrundenaus im Sommer betreut, danach hatte sie sich krankgemeldet und befand sich zuletzt im Erholungsurlaub. 

Voss-Tecklenburgs Verhalten nach der WM sorgte für Irritationen

«Ich bedanke mich im Namen des DFB und auch ganz persönlich bei Martina Voss-Tecklenburg für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. «In dieser Zeit wurden im Bereich des Frauenfussballs wichtige Impulse gesetzt.» Das Treffen am Freitag habe in einer «vertrauensvollen Atmosphäre» stattgefunden, teilte der DFB weiter mit.

Hat sich mit dem DFB auf eine Vertragsauflösung geeinigt: Martina Voss-Tecklenburg.
Hat sich mit dem DFB auf eine Vertragsauflösung geeinigt: Martina Voss-Tecklenburg.
dpa

Nach dpa-Informationen soll Voss-Tecklenburg dem Verband bei der Abfindung ihres Vertrags finanziell entgegengekommen sein – und so den Weg für eine schnelle Einigung freigemacht haben. 

Nach Voss-Tecklenburgs krankheitsbedingtem Rückzug nach der WM hatte zunächst Co-Trainerin Britta Carlson den Chefposten übernommen, ehe der Verband Anfang Oktober erneut Horst Hrubesch als Interimstrainer installierte. Für Irritationen sorgte, dass Voss-Tecklenburg während ihres Erholungsurlaubs öffentlich Vorträge abseits des Fussballs gehalten hatte, statt die WM-Analyse voranzutreiben. 

«Es gibt mir ein paar Fragezeichen natürlich. Ich hätte mir da durchaus etwas anderes gewünscht. Dass man sagt: Ok, wir klären erstmal, was bei der WM passiert ist», hatte Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf gesagt. Von den Spielerinnen machte sich öffentlich zuletzt keine mehr für eine Rückkehr der Bundestrainerin stark.

Hrubesch soll Olympia-Quali schaffen

Die Nachfolge ist noch nicht geklärt, derzeit betreut der 72-jährige Horst Hrubesch die Mannschaft interimistisch. Für die angestrebte Qualifikation für Olympia 2024 soll HSV-Urgestein Horst Hrubesch sorgen. Die europäischen Teams können sich die für sie vorgesehenen zwei Plätze nur über die Nations League sichern. Das Finalturnier findet im Frühjahr statt, nur die Gruppensieger nehmen daran teil.